Frage an Dietmar Bartsch bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Dietmar Bartsch
DIE LINKE
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Frage von Hans Jürgen K. •

Frage an Dietmar Bartsch von Hans Jürgen K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Bartsch,

Ihre Antwort auf die am 23.05.2012 von Herrn G. M. gestellte Frage kann mich nicht überzeugen. Sie wollen einen "herausragenden Politiker" (Interviewaussage) für die Zukunft aus Ihrem Interessensbereich ausgeklammert wissen. Sie können gerne die Türe zur SPD nicht nur einen, vielleicht sogar drei Millimeter öffnen. Aber glauben SIe ernsthaft, dadurch irgendwann ein mitregierungsfähiger Partner der SPD zu werden? Die SPD will - und das ist erklärter Wille beider Seiten -, wenn es denn das Wahlergebnis hergeben sollte, eine Koalition mit Bündnis 90/die Grünen. Glauben Sie ernsthaft, dass die Letztgenannten mit Ihnen ein politisches Bündnis eingehen werden? Ich erinnere nur mal kurz an die Hessen- und die Saarlandwahl; selbst Thüringen hat sich nach sehr gutem Wahlergebnis für Ihre Partei gegen die LINKE verbündet und eine so genannte Große Koalition (was ich mangels starker Opposition absolut ablehne) gebildet. Die SPD ist sich also nicht zu schade, selbst mit der CDU "ins Bett zu gehen", nur um SIe von der Macht fernzuhalten.
Die Mehrzahl an Stimmen für Ihren Kurs, die es in den Beitrittsländern sehr wahrscheinlich geben wird, werden bei weitem nicht den Stimmenverlust im Westen auch nur annähernd ausgleichen können. Wahlergebnisse werden nun mal zu einem erheblichen Teil von den sie tragenden Personen erzielt; solche Lichtgestalten sind Gregor Gysi und Oskar Lafontaine, dessen politischen Weg ich seit den späten Siebziger Jahren mit großem Interesse verfolgt habe.
Sein herausragendes Wissen um finanzpolitische Zusammenhänge hat er zuletzt noch in einer Talkrunde (Anne Will) unter großer Zustimmung des Börsenexperten "Mr. DAX" bewiesen.

Ich würde gerne weiter "Oskar´s" LINKE wählen, weil er und die Partei in vielen Dingen für meine Bedürfnisse sprechen. Ich bin weder Ex-Ossi noch sonstwie kommunistisch angehaucht.
Mit Ihnen als Person, aber besonders Ihrem Programm, wird mir das nicht möglich sein.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Kiel,

der Parteitag der LINKEN hat eine souveräne Entscheidung getroffen, die zu akzeptieren ist. Was Ihre Einschätzung zu meinem Verhältnis zur SPD betrifft, kann ich mich nur wundern, woher Sie dieses zu kennen glauben. Ich habe für eine eigenständige Partei links von der SPD schon zu Zeiten gekämpft, als andere diese Partei aus dem Deutschen Bundestag raus haben wollten. Börsenexperten wie Mr. Dax sind für mich eh nur begrenzt ein Maßstab. Sie können sicher sein, dass ich mich für eine wichtige Rolle sowohl von Gregor Gysi als auch von Oskar Lafontaine in der LINKEN einsetzen werde. Auf ihre Fähigkeiten zu verzichten, wäre einfach dumm.

Freundliche Grüße
Dietmar Bartsch

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