Frage an Dietmar Bartsch bezüglich Humanitäre Hilfe

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Dietmar Bartsch
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Frage von Uli B. •

Frage an Dietmar Bartsch von Uli B. bezüglich Humanitäre Hilfe

Lieber Herr Bartsch,
nachdem das Flüchtlingslager im griechischen Moria abgebrannt ist, stellt sich die drängende Frage nach humanitärer Hilfe für die dort (wieder) obdachlosen Menschen. Obwohl sich viele Kommunen und Städte in Deutschland bereit erklärt haben, Flüchtlinge aufzunehmen, hat sich unser verehrter Innenmister Seehofer gegen eine umgehende humanitäre Hilfe ausgesprochen. Wir müssen, so Herr Seehofer, auf eine europäische Lösung warten (die aber seit 2015 ausgeblieben ist und die nicht zeitnah zu erwarten ist).
Ich appelliere an Sie, sich für die obdachlosen Flüchtlinge aus Moria einzusetzen und eine möglichst zeitnahe Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.
Wie ist Ihre Position zu dieser Frage in dieser Situation ?
Herzliche Grüße aus Much
U. B. .

P.S. Wenn es etwas gibt, das ich als Bürger tun kann (außer keinen Innenminister der CSU zu wählen), um dabei mitzuhelfen, diese unsägliche Situation zu ändern, bitte geben Sie mir einen Tipp. Es ist kaum zu ertragen, was dort geschieht, und alle finden nur Ausreden, um bloß nichts tun zu müssen...

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Sehr geehrter Herr Baldauf,

herzlichen Dank für Ihre Frage.

Ich teile Ihre Position. Die Lage auf Lesbos ist für die Menschen unerträglich. Es muss sofort alles getan werden, um das Leiden der Menschen zu beenden. Wir brauchen unverzügliche Nothilfe (Essen und Trinken, medizinische Versorgung) und politische Lösungen gegen die katastrophalen Bedingungen. Innenminister Seehofer muss seine Blockade gegen die Forderungen von Kommunen, Städten und Ländern endlich aufgeben und mehr Menschen in Deutschland Schutz und ein faires Asylverfahren bieten.

Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie einen Sondergipfel in der EU einberuft. Deutschland hat in diesen Monaten die Ratspräsidentschaft inne und sollte diese nutzen, um endlich eine europäische Flüchtlingspolitik sichtbar werden zu lassen. Der gegenwärtige Zustand ist der menschenrechtliche Tiefpunkt der EU und darf sich nicht fortsetzen. Länder, die sich jeder Aufnahme von Flüchtlingen verweigern, sollten dies im Zweifel auch über gekürzte Gelder aus Brüssel spüren.

Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch

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