Frage an Dorothee Martin von Andreas M. bezüglich Verbraucherschutz
Wie ist eine Kriminalisierung von Cannabis im Bezug auf Verbraucherschutz, den momentan nicht vorhandenen Jugendschutz, Prävention und Qualitätssicherung. So wie die Strafverfolgung von Konsumenten die ausschließlich sich selbst Schaden zufügen zu rechtfertigen?
Sehr geehrter Herr M.,
Danke für Ihre Fragen. Aktuell ist bei Cannabis nur eine sehr begrenzte Anwendung im medizinischen Bereich erlaubt.
Zum weiteren Umfang mit Cannabis kann ich Ihnen hier meine persönliche Meinung schildern: Ich bin gegen die Legalisierung von Cannabis. Für mich besteht hier die Gefahr als Einstiegsdroge. Forscher in Neuseeland fanden heraus, dass jugendliche Kiffer 60-mal wahrscheinlicher zu härteren Drogen greifen, als Jugendliche, die noch nie gekifft haben. Und auch Cannabis selbst wird immer stärker. Das Zeug aus den 1960ern hatte laut Berichten nur 1% Tetrahydrocannabinol (THC), das Gras von heute kann bis zu 30% beinhalten.
Aber auch ‚nur‘ Cannabis kann stark abhängig machen. Studien zeigen, dass einer aus zehn eine Abhängigkeit entwickelt. Aufzuhören kann zu Entzugserscheinungen führen, wie Angstgefühle oder Gereiztheit.
Auch wenn es verschiedene Auswertungen gibt: ich bin der Meinung, wenn man es legalisiert, werden nur noch mehr Leute abhängig, vor allem Jugendliche.
Aber in der SPD gibt es hierzu durchaus unterschiedliche Meinungen, und die Diskussion wird sicher auch weiter geführt werden müssen - auch unter Berücksichtigung von Drogen-und Suchtexperten, Ärzten, Betroffenen etc.
Wichtig ist generell, dass noch mehr im Bereich der Drogenprävention getan wird - das gilt auch für Alkohol und Tabak
Mit besten Grüßen,
Dorothee Martin