Liebe Nasim S.,

auch ich bin der Überzeugung, dass der Numerus Clausus als alleinige Zugangsbeschränkung ungerecht ist und gerade dieAusbildungswege weniger privilegierter Jugendlicher unnötig durchkreuzt, weil diese nachweislich durchschnittlich schlechtere Abschlussergebnisse erzielen. Auch das Bundesverfassungsgericht hatte bereits in seinen Numerus-clausus-Urteil von 1977 die reine Fokussierung auf Noten und Wartesemester kritisiert, da hierdurch nicht vertretbar hohe Hürden aufgebaut werden. Entsprechend unterstütze ich jegliche Bemühungen, die dafür sorgen, dass bei der Vergabe von gefragten Studienplätzen nicht nur auf die Abi-Note geschaut wird, sondern auch andere Verfahren stärker genutzt werden, um die potenzielle Eignung der Studienbewerber zu prüfen. Zusätzlich befürworte ich zudem die Einführung eines Probesemesters, damit Studieninteressierte sich ein fundiertes Bild ihres gewählten Studiengangs machen können. Unabhängig davon müssen wir als SPD dafür sorgen, dass die Chancenungleichheit in Schule weiter abgebaut wird. Dazu müssen wir deutlich Geld in gute Bildung investieren und etwa mit Förderprogrammen speziell für Schüler:innen aus weniger privilegierten Haushalten die bestehende Bildungsungerechtigkeit in Deutschland bekämpfen.

Mit freundlichen Grüßen 

Falko Droßmann