Frage an Gerhard Bruckner bezüglich Jugend

Gerd Bruckner Die PARTEI
Gerhard Bruckner
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Frage von Stefan K. •

Frage an Gerhard Bruckner von Stefan K. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Bruckner,

Am 27.9. wurde in der tz ein Interview veröffentlicht, in dem die Problematik der Verteilung der Kinderärtze in München sowie der Mangel an Kita-Plätzen behandelt wurde.
Da mir dieses Interview aus Gründen vorliegt, lasse ich es Ihnen auch gerne zukommen.
Meine Fragen hierzu: Wie wollen Sie nach der Machtübernahme in Bayern durch Die PARTEI eine bessere Verteilung der Kinderärzte in München durchsetzen? Auf welche Weise möchten Sie die Schaffung neuer Kitaplätze beschleunigen?

Mit freundlichen Grüßen,
S. K.

Gerd Bruckner Die PARTEI
Antwort von
Die PARTEI

Lieber Herr K.,

für Ihre Frage und Benennung der Problematik bei der ärztlichen
Versorgung von Kindern bzw. Familien mit Kind(ern) und die Nachfrage zu
Kitas danke ich.

Damit eine Konzentration der Ärzteschaft nicht nur auf die Innenstadt
erfolgt, sollte bei Baumaßnahmen darauf geachtet werden, dass nicht nur
Einkaufszentren mit Verkaufsware entstehen, sondern ein gesunder Mix
entsteht. Es ist derzeit nicht möglich Ärzte/Kinderärzte zu zwingen,
sich hier oder dort niederzulassen. Aber es können Anreize geschaffen
werden, damit eine gesunde Verteilung auf die Stadtgebiete erfolgen kann.

Das bedingt aber auch, dass Häuser und Stadtteile einen gesunden Mix
erhalten, der Alt und Jung gleichermaßen mit einem vernünftigen Angebot
versorgt. Eine Arztpraxis aufzumachen kostet sicher einiges und da das
Geld leider regiert (noch), wird jeder Arzt vor der Eröffnung einer
Praxis sich erkundigen, wieviele Personen in einem Gebiet wohnen und wie
die Struktur der Einwohner aussieht.

Das eine zieht das andere nach sich. Es wird sich also grundlegend etwas
ändern müssen. Denn nicht nur Familien mit Kind, sondern auch Alte und
Gebrechliche werden gerade in München immer mehr. Wir haben ja einen
Babyboom zu verzeichnen und die Alterspyramide spricht selbstredend
Bände. Beide Gruppen werden öfter einen Arzt benötigen und die Fahrt in
die Innenstadt über 20 Minuten oder länger kann unzumutbar erscheinen.

Aus diesem Grund ist bei Vermietungen darauf zu achten (ggf. durch
Verwaltungsvorschriften o.ä.), dass ein Mix in jedem Stadtteil erfolgt,
der diese Bedingungen berücksichtigt.

Die Kassenärztliche Vereinigung hat in Zusammenarbeit mit der
Stadtverwaltung und Wohnungsamt pro Stadtgebiet entsprechende Zahlen
öffentlich vorzulegen und eine Überkapazität oder Unterversorgung
anzuzeigen. Damit wissen Ärzte wo Bedarf ist, Wohnungssuchende kennen
die Ausstattung/Angebot vor Ort/Wohngebiet und die Verwaltung erhält
eine Planungssicherheit für künftige Baumaßnahmen und Vermietungen.

So sollte es auch für Kitas ein. Denn wenn keine Kinder vor Ort sind,
kann eine Kita nichts bewirken bzw. ist zum scheitern verurteilt - aus
Kostengründen -. So ist es ja auch mit Schulen/Krankenhäuser, die eine
gewisse Größe an Einzugsgebiet haben sollten, um funktionieren zu
können. Es hat aber auch keinen Sinn, den fünften Friseurladen,
Gamblingbude oder was weiß ich an einem Standort anzusiedeln oder
fortwährend Ärztehäuser aufzubauen. Voraussetzung für alles ist, dass
der Arbeitsplatz wieder zum Bürger kommt und sich ebenfalls nicht nur an
einem Fleck, weit entfernt vom Bürger, konzentriert. Wenn dann noch der
ÖPNV so ausgebaut wird, dass alle 10 Minuten ein Transportmittel zur
Verfügung steht, sollte sich vieles positiv entwickeln. Dann beginnt
eine Dezentralisierung, die ja alle wollen. Ein Mix, in dem Jung und Alt
ihre Bedürfnisse stillen können.

Sollte ich in den Bezirkstag oder Landtag gewählt werden, werde ich mich
dem Thema gerne annehmen und die entsprechenden Fragen und Bitten der
Bürger an die zuständigen Stellen weiterleiten und bei Bedarf einen
öffentlichen Diskurs führen, um die K.entration zurückzufahren.

Ihr

Gerd Bruckner

PS: Vielleicht müssen wir aber auch darüber nachdenken, wo und wie wir
leben wollen, wenn Wohnraum unbezahlbar wird. Ich verweise dazu auf mein
ADIA Konzept, das auch für andere Nutzer attraktiv sein kann. Irland hat
ja bereits begonnen, mein Konzept für Wohnungslose einzuführen und da
wäre alles vor Ort. Arzt, Wohnung, Einkaufsmeile, Erholungszone, Essen
und Trinken inklusive, Veranstaltungen mit Alten und Kinderbetreuung, etc.