Warum treten Sie für/gegen eine Impfpflicht ein, nachdem das Versprechen der "Normalität" nicht erfüllt werden kann?

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Frage von Moses S. •

Warum treten Sie für/gegen eine Impfpflicht ein, nachdem das Versprechen der "Normalität" nicht erfüllt werden kann?

"Wenn Impfstoff verfügbar ist, dann wird es keine Beschränkungen mehr geben, und wir kehren endlich zum normalen Leben zurück"
https://www.tagesschau.de/inland/braun-keine-impfpflicht-corona-101.html

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Lieber Herr Moses S,

angesichts immer stärker ansteckender Varianten des Corona-Virus hat sich die Situation in der Corona-Pandemie wiederholt verändert. Meine Hoffnung war lange, dass wir durch die freiwillige Impfkampagne eine hinreichende Immunität in der Bevölkerung erreichen können, die erneute Beschränkungen unnötig macht. Mit Delta und jetzt Omikron sind jedoch Varianten aufgetreten, die trotz der erreichten Impfquote von über 70% der Bevölkerung aufgrund ihrer ansteckenden Eigenschaften große Infektionswellen auslösen können.

Zur Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht  empfehle Ihnen die sehr ausgewogene ad-Hoc-Stellungnahme des Deutschen Ethikrates vom 22. Dezember 2021. 

Darin wird sehr deutlich, dass es im demokratischen Rechtsstaat hohe Hürden für eine Impfpflicht gibt, dass es in einer Pandemie aber gleichzeitig sehr hohe Schutzgüter gibt, wie das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung  sowie im speziellen die Überlastungssituation im Gesundheitswesen.

Ich wünsche mir eine sachliche, rechtlich, ethisch und epidemiologisch ausgewogene Diskussion darüber, ob und in welcher Form eine Ausweitung der Impfpflicht notwendig und geeignet ist, um die Pandemie zu beherrschen.

Mit freundlichen Grüßen
Helge Braun

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