Frage an Henning Otte bezüglich Jugend

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Henning Otte
CDU
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Frage von Merle D. •

Frage an Henning Otte von Merle D. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Otte,

es wird zunehmend über die Politikverdrossenheit und somit auch Wahlverweigerung insbesondere von Jugendlichen gesprochen. Inwiefern sehen Sie die Möglichkeit, gerade für uns Jungwähler, die Politik interessanter und anschaulicher zu gestalten?

Mit freundlichen Grüßen,
Merle Doering

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Liebe Merle Doering,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Politikverdrossenheit und wie die Politik gerade für Jungwähler interessanter und anschaulicher gestaltet werden kann. Politikverdrossenheit hat aus meiner Sicht keine allgemeine, leicht zu erklärende Ursache. Immer wieder angeführte Gründe sind jedoch unstreitig eine Enttäuschung über die vermeintlich schwindende Leistungsfähigkeit des politisch-administrativen Systems („Reformstau), sowie Entmündigungsgefühle der Wählerschaft („Stimmvieh“), also Repräsentations- und Legitimationsdefizite. Dies liegt sicherlich auch darin begründet, dass in einer parlamentarischen Demokratie viele politische Entscheidungen in einem langwierigen Prozess zustande kommen, der für Außenstehende oftmals zu intransparent ist. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen Kompromisse geschlossen werden müssen, die den Einzelnen nicht immer voll befriedigen, was ebenfalls zu einer gewissen Frustration und Politikverdrossenheit führt. Das kann ich zu einem bestimmten Grad nachvollziehen. Klar ist aber auch, dass wenn etwas verändert werden soll, auch um Sachfragen gestritten werden muss, oder wie es Otto von Bismarck ausgedrückt hat: "Politik ist die Kunst des Möglichen." Das heißt: Politische Überzeugungen müssen auch umsetzbar und mehrheitsfähig sein. Das Suchen und Finden von Kompromissen, in denen unterschiedliche Ansichten zusammengeführt werden, ist dabei unerlässlich.

Wie kann Politik für Jungwähler interessanter und anschaulicher gestaltet werden? Nun, ich praktiziere unter anderem folgende Dinge: So viel wie möglich den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern im Wahlkreis suchen, Schülerklassen und interessierte Celler sowie Einzelpersonen nach Berlin einladen und über die Arbeitsweise des Parlaments berichten, über geeignete Kommunikationsmittel zur Willensbildung und zum Streitgespräch einladen (Interessierten sende ich gern meinen Newsletter "Brief aus Berlin" zu) und Einsatz für die Belange meines Wahlkreises in Berlin. Den Menschen erst einmal zuzuhören steht bei mir ganz oben auf der Liste. Ein Patentrezept gegen Politikverdrossenheit habe ich aber nicht. Haben Sie eines?

Mit freundlichen Grüßen

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