Bist Du für die Schaffung eines einheitlichen Krankenversicherungssystems als Bürgerversicherung, die solidarisch von allen Einkunftsarten finanziert wird? Wenn ja, wie soll sie umgesetzt werden?
Sehr geehrter Kollege Dr. Becker,
die Zukunft aller Sozialversicherungszweige liegt in der unterschiedslosen Finanzierung. Dies soll sowohl in der Renten-, Kranken und Pflegeversicherung als auch für die Arbeitslosenversicherung gelten. Nur durch ein paritätisch finanziertes System sind Renten und Krankenversicherung zukünftig bezahlbar.
Ein erster Schritt könnte die solidarische Bürgerversicherung sein, mit der alle Kosten als Vollversicherung abgedeckt werden.
Lieber Kollege U.,
Ich bin in der Tat für die Einführung einer Bürgerversicherung im Bereich der Sozialversicherungssysteme, die für alle Personen und Einkommensarten gelten soll. Dies entspricht auch der Position meiner Partei. Wie immer steckt der Teufel in der Umsetzung im Detail. Es wird praktisch nur durch bestimmte Übergangsfristen möglich sein, z.B. das bisherige duale System in der Krankenversicherung auf eine einheitliche Bürgerversicherung umzustellen. Auch im Bereich der Rentensystem wird es diese Umstellungsfristen geben müssen. Ziel all dieser Maßnahmen muss sein, einerseits ein langfristig tragfähiges Sozialsystem zu entwickeln, das nicht weniger leistungsfähig als die bisherigen Systeme ist, die demografischen Veränderungen unserer Gesellschaft berücksichtigt und dem Anspruch einer gerechteren Lastenverteilung genügt. Ich gestehe, kein Versicherungsexperte zu sein und möchte daher auf entsprechende Studien, z.B. der Böckler-Stiftung verweisen, die verschiedene Szenarien zur Einführung einer Bürgerversicherung betrachten (https://www.boeckler.de/pdf/p_study_hbs_332.pdf). Solche tiefgreifenden Veränderungen in den Sozialsystemen bedürfen einer guten Vorbereitung und einem breiten gesellschaftlichen Konsens, um auf hohe Akzeptanz zu stoßen Aber die Zeit ist reif für diese Veränderung.
Ich freue mich auf die Diskussion zu diesem Thema am kommenden Samstag
Herzlichst
Holger Becker
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Einem Unternehmen, das Milliarden an Steuern zahlt und ebenfalls Milliarden in die Forschung steckt, als Staat einfach so 200 Millionen Euro wegzunehmen – ganz gleich ob man das eine Teilenteignung oder direkt Diebstahl nennt: Mit guter und umsichtiger Politik hätte ein solcher Vorgang nichts zu tun
Dabei steht für mich außer Frage, dass die Arbeit von unseren kreativen Leistungsträger:innen auch durch eine entsprechende Vergütung bzw. Kompensation gewürdigt werden sollte.
Ich für meinen Teil setze in dem Zusammenhang darauf, zu informieren und zugleich mit den Menschen in meinem Wahlkreis in den Dialog zu treten
Sehr geehrter Herr E.