Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ich stimme Ihnen zu: Arbeit ist die beste Integration. Dennoch ist im Grundgesetz festgelegt, dass niemand in Deutschland zu einer Arbeit gezwungen werden kann. So können auch Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus guten Gründen nicht zu einer Ausbildung verpflichtet werden.

Darüber hinaus kann die Integration von Geflüchteten eine echte Herausforderung sein, da auf dem deutschen Arbeitsmarkt vor allem Fachkräfte mit guten Deutschkenntnissen gesucht werden. Geflüchtete Menschen müssen in vielen Fällen fachlich und sprachlich fit gemacht werden, damit sie eine nachhaltige Erwerbsperspektive haben und langfristig in stabilen Jobs arbeiten.

Mit dem im letzten Jahr beschlossenen Jobturbo hat die Bundesregierung ihre Anstrengungen noch einmal verstärkt, um Integrationsverläufe maßgeblich zu beschleunigen. Wir setzen nach dem Erwerb erster sprachlicher Grundlagen auf einen schnellen Arbeitsmarktzugang und parallel dazu auf den Ausbau sprachlicher und fachlicher Kompetenzen. Denn wer schnell im Job ist, lernt auch schneller Deutsch, sammelt Erfahrungen und verliert vorhandenes Job-Wissen nicht. Darauf können Geflüchtete aufbauen und sich mit Qualifizierungen im Job zügiger zur Fachkraft weiterentwickeln. Voraussetzung ist hier natürlich auch, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bereit sein müssen, Menschen einzustellen, deren Deutschkenntnisse noch nicht perfekt sind. Geflüchtete wiederum müssen sich gemäß ihren Fähigkeiten fachlich und sprachlich weiterentwickeln wollen. Auf beiden Seiten unterstützen die Jobcenter jetzt noch intensiver.

Ich bin mir sicher, dass die Investitionen sich lohnen. Eine schnelle und nachhaltige Arbeitsmarktintegration trägt zur Sicherung der Sozialsysteme und zur Eindämmung des Fachkräftemangels bei.

Mit freundlichen Grüßen
Hubertus Heil, MdB