Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Nachricht über abgeordnetenwatch.de vom 29. Oktober 2021, in der Sie mich fragen, wie es sein kann, „dass sich der Benzinpreis in einer Stunde x-mal ändert“.

Generell gilt, dass Spritpreise wie alle Preise dem Angebot und der Nachfrage unterliegen. Die meisten Tankstellen gehören dabei zu großen Konzernen, die ihre jeweiligen Kraftstoffpreise elektronisch fernsteuern können und dabei auch auf kurzfristige internationale und regionale Entwicklungen reagieren. Hinzu kommt, dass bestimmte Preisschwankungen der Benzin- und Dieselpreise tageszeitlich bedingt sind. Eine Auswertung des ADAC beispielsweise hat ergeben, dass Tanken morgens zwischen 7 und 8 Uhr am teuersten ist. So versuchen die Mineralölkonzerne und Tankstellenbetreiber tendenziell, etwa zu Pendlerstoßzeiten, höhere Preise durchzusetzen. Denn Pendlerinnen und Pendler, deren Benzin zur Neige geht, müssen sofort tanken, um zur Arbeit oder nach Hause zu kommen. Regelmäßig am niedrigsten liegen die durchschnittlichen Kraftstoffpreise übrigens zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr.

Zu mehr oder weniger häufigen Preisänderungen kann es auch dort kommen, wo sich mehrere Tankstellen auf engem Raum befinden. Sie beobachten sich gegenseitig: Ändert eine Tankstelle den Preis, um im Wettbewerb Vorteile zu haben, zieht eine andere schnell nach.

Übrigens spart man sich im wahrsten Sinne des Wortes den „Spritpreisstress“ mit der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs und tut gleichzeitig der Umwelt Gutes.

Lieber Herr K., ich bedanke mich nochmals für Ihre Nachricht und wünsche Ihnen für die gegenwärtig weiterhin nicht einfache Zeit stabile Gesundheit und alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Herrmann, MdL