Sehr geehrter Herr Martin, befürworten Sie den sofortigen Abriss des SEZ oder unterstützen Sie ein Moratorium, das eine Beteiligung der Bürger zum Thema zulässt?
Sehr geehrter Herr Martin, gestern wurde berichtet, der Abriss hätte begonnen. Dies ist allerdings nicht zutreffend, die WBM hat der Bauaufsicht keinen Abriss angezeigt (muss vier Wochen vor Beginn erfolgen) und spricht von "vorbereitenden Maßnahmen". Die Bauaufsicht hat daraufhin die Maßnahmen stoppen lassen. Siehe https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/aktuelles/pressemitteilungen/2025/pressemitteilung.1621188.php. Ob das SEZ abgerissen wird oder nicht ist also weiterhin eine rein politische Entscheidung - und somit auch Ihre!
Lieber Herr Carl W.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. In der Tat gibt es noch keinen Abriss, sondern derzeit vorbereitende Maßnahmen.
Nein, ich unterstütze ein Moratorium nicht. Ich bin selbst mit dem SEZ aufgewachsen und habe als Grundschüler das Bas genutzt und später die Sportflächen. Daher habe ich Verständnis dafür, dass ein Verschwinden des SEZ kritisch hinterfragt wird. Zur Ehrlichkeit gehört allerdings, dass der der aktuellen Entwicklung zugrundeliegende Bebauungsplan bereits umfassend diskutiert und seit 7 Jahren gültig ist. In diesem Rahmen gab es auch entsprechende Beteiligungsverfahren. Wenn es also andere tragfähige Konzepte gegeben hätte, wäre genug Zeit gewesen, diese umzusetzen.
Mir ist kein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für Sanierung und einen späteren Betrieb bekannt. Vor diesem Hintergrund halte ich es für unverantwortlich, dass beim aktuellen Wohnraumbedarf, der Neubau von Wohnungen blockiert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Martin
Weitere Fragen an Johannes Martin
mir liegt hier zunächst auch nur die mediale Berichterstattung vor, die aufzeigt, dass eine Förderung bereits zuvor 2024 und 2025 erfolgte und somit bereits vor der Amtsübernahme durch Fr. Reiche.
Ich habe allerdings nicht den Abriss propagiert, sondern darauf hingewiesen, dass es weder für die Sanierung noch für einen späteren Betrieb des SEZ ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept gibt.
Schneller und kostengünstiger Bauen ist der entscheidende Weg für eine Stabilisierung der Mieten.
Aus dem Bezirk heraus haben wir bereits früh auf entsprechende Planungsvarianten für eine ortsverträgliche und schnelle Realisierung der Tram zum S-Mahlsdorf eingesetzt und zugleich sichere Verkehrswege insbesondere vor der dort entstandenen Oberschule ermöglicht werden.