Hallo Frau Dröge, wie stehen Sie zum Transparenzversprechen bzw. Offenlegung der Lobbyspenden ab dem ersten Euro?

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Katharina Dröge
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Joey H. •

Hallo Frau Dröge, wie stehen Sie zum Transparenzversprechen bzw. Offenlegung der Lobbyspenden ab dem ersten Euro?

S.o.

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Sehr geehrter Herr H.,

Sie können sich hier in meinem Profil ansehen, welche Transparenz-Versprechen ich gegeben habe. Ich verspreche, mich im Bundestag für effektive Transparenzregeln einzusetzen.

  1. Ich werde mich für ein Verbot von Unternehmensspenden an Parteien einsetzen.
  2. Ich werde mich für eine unabhängige Prüfinstanz für Abgeordneten- und Lobbytransparenz einsetzen. Die Prüfinstanz würde Transparenz-Angaben von Abgeordneten sowie die Angaben im Lobbyregister kontrollieren.
  3. "Effektives Lobbyregister": Wir brauchen mehr Transparenz für Lobbyismus und für Lobbytermine. Aber mit der Freiheit des Mandates der Abgeordneten ist es nicht in Einklang zu bringen, wenn Dritte Auskunftspflichtig über Termine mit Abgeordneten werden. Die Transparenz über Lobbytreffen muss auf Seiten der Abgeordneten hergestellt werden.
  4. Ich verpflichte mich, während meiner Mandatszeit jährlich die Steuermittel, die für meine Abgeordnetentätigkeit zur Verfügung stehen, offenzulegen.
  5. "Lobbykontakte": Wir brauchen keine Selbstverpflichtungen zur Terminoffenlegung, wir brauchen bindende Regelungen für alle Abgeordneten für mehr Transparenz bei Lobbyterminen.

Das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen will ich mit mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit stärken, dafür setze ich mich seit Jahren im Bundestag ein. Grundsätzlich unterstütze ich auch die Offenlegung von Terminen von Abgeordneten mit Interessensvertreter*innen. Selbstverpflichtungen Einzelner sind aber nicht ausreichend, um Handlungsdruck auf alle Abgeordnete zu entfalten. Wir brauchen verbindliche Regeln für alle Abgeordneten für mehr Transparenz bei Terminen mit registrierten Lobbyist*innen. Dabei muss auch das freie Mandat der Abgeordneten berücksichtigt sein. Das Lobbyregister in seiner jetzigen Form weist erhebliche Lücken auf. Denn eine größere Anzahl von Akteur*Innen wie Gewerkschaften, Kirchen und Arbeitgeber*Innenverbände sind nicht erfasst. Auch fehlt ein legislativer Fußabdruck. Deshalb hat für mich hohe Priorität das Lobbyregister nachzuschärfen.

Mit freundlichen Grüßen

Katharina Dröge

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