Warum gibt es so viele Lücken beim neuen Tierschutzgesetz?

Portrait von Klaus-Peter Willsch
Klaus-Peter Willsch
CDU
100 %
26 / 26 Fragen beantwortet
Frage von Daniela H. •

Warum gibt es so viele Lücken beim neuen Tierschutzgesetz?

Sehr geehrter Herr Wilsch,
wir Tierschützer sind wieder mal enttäuscht, da viele entscheidende Punkte im neuen Tierschutzgesetz fehlen, zB.:
Verbot von Langstrecken-Tiertransporte in Länder außerhalb der EU
Verbot von Amputationen, um Tiere an landwirtschaftliche Haltungssysteme anzupassen
Verbot jeglicher Form der Anbindehaltung, darunter auch die saisonale Anbindehaltung von Rindern und die Anbindehaltung von Greifvögeln
Verbot der Privathaltung exotischer Wildtiere wie Affen, Tiger und Reptilien als „Haustiere“
Verbot aller Wildtierarten im Zirkus – und dies ohne Einzelfall-Schlupfloch
Verbot des Verkaufs von Welpen und anderer Tiere über Online-Plattformen. Die Tierheime sind voll!
Verbot von Qualzuchten in der Landwirtschaft und im Heimtierbereich.

Wie Sie sehen gibt es da einiges zum nachbessern.

Mit freundlichen Grüßen,
Daniela H.

Portrait von Klaus-Peter Willsch
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Als Bürger meines Wahlkreises können Sie gerne direkt mit mir in Kontakt treten, sei es per Brief, E-Mail, Telefon oder auch im direkten Gespräch vor Ort. Eine Zwischenschaltung selbsternannter Abgeordnetenkontrolleure braucht es dafür nicht; Sie erhalten auch so eine Antwort, wie Sie ja wissen.

Der Bundesrat hat am 5. Juli 2024 eine umfassende Stellungnahme und Änderungsvorschläge zum Tierschutzgesetz an die Bundesregierung übermittelt. Als Nächstes befasst sich die Bundesregierung mit der Stellungnahme des Bundesrates. Sie leitet im Anschluss den Gesetzentwurf zusammen mit ihrer Antwort auf die Stellungnahme des Bundesrates an den Bundestag weiter. Dies gilt es abzuwarten.

Aus Sicht der CDU/CSU hat Deutschland eines der besten Tierschutzgesetze der Welt. Tierschutzthemen müssen wir noch stärker im Einklang mit unseren europäischen Nachbarn harmonisieren. Die Standards unserer Nutztierhaltung, Bedingungen für Tiertransporte, Heimtierhandel oder der illegale Welpenhandel lassen sich nur gemeinschaftlich in der EU wirksam regeln. Die aktuell noch von der Bundesregierung vorgesehenen Änderungen haben aber insbesondere spürbare einseitige negative Folgen für die heimische Landwirtschaft in Deutschland. Deutlich mehr Bürokratie und höhere Kosten für die Tierhalter. In der Folge wird unsere landwirtschaftliche Erzeugung weiter ins Ausland ausgelagert. Das ist weder im Sinne unserer Landwirtschaft noch des Tierschutzes.

Sollten Sie Interesse an meiner politischen Arbeit im Deutschen Bundestag haben, empfehle ich Ihnen meinen Hauptstadtbrief. Anbei der Link zur Registrierung: https://www.klaus-peter-willsch.de/hauptstadtbrief/.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus-Peter Willsch MdB

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Klaus-Peter Willsch
Klaus-Peter Willsch
CDU