Wie stehen sie zu den Maßnahmen zur Erhöhung der Impfbereitschaft und 3-G-Regel?

Einzelbewerber Konrad Dippel, Wahlkreis Weiden
Konrad Dippel
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Frage von Petra S. •

Wie stehen sie zu den Maßnahmen zur Erhöhung der Impfbereitschaft und 3-G-Regel?

Einzelbewerber Konrad Dippel, Wahlkreis Weiden
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Sehr geehrte Frau Schmidt!

In unserer Regionalzeitung "Der Neue Tag" erschien vor einigen eine Anzeige um für das Impfen zu werben. In der Anzeige waren Landräte und Geistliche abgebildet, die sich für die Impfung aussprachen.

Allerdings fehlten in der Anzeige eine Landrätin und ein Bischof aus der Region, was im darauffolgenden Bericht "Da fehlt doch wer" und in der Kommentation kritisiert wurde.

Am 20.08. erschien zu "Da fehlt doch wer" und zum Artikel "Impf-Anzeige sorgt für Spekulation: Wo sind die Landrätin und er Bischof" vom 10.08.2021 folgender Leserbrief von (Verfasser der Redaktion bekannt):

"Zu Beginn der Pandemie bestanden für die Bevölkerung erhebliche Risiken, es droht eine Überlastung unseres Gesundheitswesens. Der Staat reagierte durch drastische Maßnahmen. Das war gerechtfertigt, es gab keine echte Alternative.

Inzwischen hat sich die Situation glücklicherweise grundlegend geändert. Mit der Impfung gibt es ein wirksames und allgemein verfügbares Mittel gegen eine schwere Covid-Erkrankung. Der Staat hat seine Pflicht erfüllt, politisch geshen sollte die Pandemie damit erledigt sein. Es gibt keine Rechtfertigung für fortdauernde Einschränkungen. Die britische Entscheidung, den Menschen ihre Freiheitsrechte, ihr gewohntes Leben zurückzugeben, ist richtig. In einer freiheitlichen Demokratie kann es keinen anderen Weg geben.

Jedermann kann sich durch eine Impfung schützen, wer das nicht tut, muss eben mit dem Risiko oder gegebenenfalls mit den schwerwiegenden Konsequenzen leben. Ich selbst halte das für unvernünftig und bin seit Monaten vollständig geimpft. Allerdings sehe ich keinen Grund, meinen Mitbürgern die gleiche Entscheidung aufzuzwingen. Unvernünftig zu sein, ist (glücklicherweise noch) nicht verboten. Ansonsten könnten wir ebenso das Rauchen, Sonnenbaden oder den Genuss von Alkohol unter Strafe stellen, da daraus unbestreitbar negative Folgen für unser Gesundheitswesen resultieren.

All das sind Freiheiten, die wir tagtäglich genießen. Darum muss Schluss damit sein, Impfverweigerer als Sozialschmarotzer zu diffamieren. Ungeimpfte sind keine Gefahr für die Gesellschaft, sie tragen vielmehr ein persönliches Risiko. Trotzdem ist das staatliche Ziel einer Herdenimmunität natürlich nachvollziehbar. Aber in einer freiheitlichen Demokratie muss es durch Überzeugen und positive Anreize angestrebt werden und nicht, indem man Andersdenkende an den Pranger stellt. Das ist mit einer demokratischen Grundhaltung unvereinbar und erinnert an finstere Zeiten das Mittelalters.

Leider schlägt auch die vierte Gewalt viel zu oft in diese Kerbe. Ihr Artikel "Da fehlt doch wer" ist ein trauriges Paradebeispiel. Menschen - ja, auch Politiker sind Menschen und heben Rechte -, die eine individuelle Entscheidung getroffen haben, werden vorgeführt und unter Rechtfertigungsdruck gestellt. Derartige Tendenzen greifen immer weiter um sich. In einer Art Blockwartmentalität kontrollieren sich Kollegen, Nachbarn, Verwandte gegenseitig. Die Frage "Bist Du schon geimpft?" wird zum geflügelten Wort. Im Grunde ist sie jedoch eine Obszönität, da es um etwas zutiefst Privates geht.

Wir sollten uns klarmachen, dass unsere Gesellschaft inzwischen weit weniger durch das Coronavirus gefährdet ist, als durch die beschriebenen totalitären Tendenzen. Fangen wir endlich an, unsere Freiheit zu schützen, und das beginnt immer mit der Freiheit des Anderen!"

Liebe Frau Schmidt, dieser Leserbrief bringt zum Ausdruck, was auch ich im Bezug auf die Maßnahmen zur Erhöhung der Impfbereitschaft und der 3G-Regel denke.