Frage an Malu Dreyer von Hubert N. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer,
wie Ihnen sicherlich nicht entgangen ist, wird die Not und Bedürftigkeit vieler Menschen auch in Mainz immer größer, was auch z.B. der Andrang bei der Ausgabe des Brotkorbes und der Tafel belegen dürfte.
Ich selbst arbeite seit nunmehr 23 Jahren beim Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz ( momentan auf dem Recyclinghof Süd ) und habe somit die Wegwerfgesellschaft auf der Einen und die steigende Armut auf der anderen Seite ständig vor Augen.
Da viele Areale leer stehen und auch genügend Personal vorhanden sein dürfte, frage ich Sie, wieso ausgerechnet in unserer Landeshauptstadt kein SOZIALKAUFHAUS errichtet wurde bzw. wird, um hiermit die doch offensichtlich steigende armutsbedingte Bedürftigkeit vieler gerade älterer und alleinerziehender Menschen wenigstens ein wenig zu mildern.
Gerne würde ich mich hierzu hauptamtlich zur Verfügung stellen.
Zu einem persönlichen Gespräch bin ich jederzeit bereit.
MfG
Hubert Neumann
Sehr geehrter Herr Neumann,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 22.03.2014 zu einem Sozialkaufhaus in Mainz. Ich kann ich Ihnen hierzu Folgendes mitteilen:
Die Stadt Mainz hat lange Jahre über die Spaz GmbH im weiteren Sinne ein Sozialkaufhaus unterhalten. Dort konnten bedürftige Menschen gebrauchte Möbel und den ein oder anderen Bedarf an Haushaltswaren günstig erwerben. Darüber hinaus wurden zu sehr günstigen Konditionen „Weißgeräte“ angeboten. Bereits vor der endgültigen Einstellung des Spaz-Betriebes musste dieser Bereich aber aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden.
Nach reiflicher Abwägung kam die Stadt Mainz im Anschluss an die Schließung zu dem Ergebnis, dass es wirtschaftlicher ist, günstige Neuwaren zu bewilligen. Die Unterhaltung von Räumlichkeiten, die Beschäftigung von Personal sowie der Aufwand mit der Abholung, dem Aufstellen, Anbieten und ggf. Ausliefern der Waren, kann mit den teilweise konkurrenzlos günstig auf den Markt angebotenen Neuwaren nicht konkurrieren. Die Einrichtung eines Sozialkaufhauses kommt aus diesen Gründen zumindest derzeit nicht in Betracht.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben und verbleibe
mit herzlichen Grüßen
Ihre Malu Dreyer