Hallo Herr U..

Zunächst einmal danke, für Ihre Frage(n) und bitte entschuldigen Sie die verspätete Rückantwort.

Zu Frage 1.
Ich habe keinen Wehrdienst geleistet, da ich als Polizeibeamter von diesem davon ausgenommen war. Seinerzeit hatte ich überlegt, mich als Zeitsoldat oder gar Berufssoldat bei der Bundeswehr zu verpflichten. Ein Jugenfreund weckte in mir jedoch parallel zu meiner Bewerbung bei der BW das Interesse an der Polizei, welcher ich letztlich, als junger Familienvater den Vorrang gab. Meine Söhne haben jedoch beide unserem Land gedient, bzw. einer dient aktuell noch als Zeitsoldat.

Zu Frage 2.
Die finanzielle Ausstattung der Bundeswehr ist m.E. mehr als unzureichend, um nicht zu sagen desaströs. Unsere Soldaten sind z.T. in Kasernen untergebracht, welche man von den Gesamtzuständen nicht mal den Asylbewerbern zumutet. Von der technischen Ausstattung kenne ich auch nur die Berichte aus den Medien. Im letzten Jahr wurden gerade mal 10,8% des gesamten Bundesetat für die BW berücksichtigt. In disesm Jahr liegen wir nur 0,4% darüber. Die Jahre davor sahen noch schlechter aus. Aber selbst mit dieser "Erhöhung" lag Deutschland letztes Jahr gerade mal auf Platz 9 im internationalen Vergleich, kurz vor Südkorea. Arbeit und Soziales (+"Sonstiges") sind fast 5x so hoch wie der Verteidigungshaushalt.

Zu Frage 3.
Die allgemeine Dienstpflicht für alle sehe ich als sehr schwierig an und halte diese in der Realität nicht für umsetzbar. Zivilcourage ist das Eine, aber wenn sich untrainierte, unbewaffnete und rechtlich mehr als mangelhaft bewanderte Mitbürger plötzlich zur Bügerwehr empohr haben, sehe eine Gefahr für unserer Rechtsordnung. Das Gewaltmonopol sollte beim Staat bleiben und den, dafür ausgebildeten Profis vorbehalten sein. Zudem gehört es m.E. zur Kernaufgabe eines Staates, die Innrere- & Äussersicherheit seiner Bürger zu gewährleisten.

Mit besten Grüßen

M. Berchem