Frage an Manuel Sarrazin bezüglich Wirtschaft

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Manuel Sarrazin
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Fritz W. •

Frage an Manuel Sarrazin von Fritz W. bezüglich Wirtschaft

Rüstungsexport

Guten Tag,

vielen Dank für die ausführliche Antwort vom 17.12.2015. Darin schreiben Sie : "Wir Grüne sind keine Befürworter eines Totalverbots des Handels mit Rüstungsgütern und wollen nicht zu nationalen Rüstungsmärkten zurückkehren; außerdem gibt es auch außerhalb von EU und Nato Staaten, die Menschenrechte respektieren und in die Rüstungsexporte vertretbar sind. "

Es geht mir nicht um einen nationalen Rüstungsmarkt. Es geht um die Begrenzung auf die EU bzw. die Nato-Staaten. Das bleibt noch ein sehr großer Wirtschaftsraum.

Aktuell häufen sich die Berichte, dass deutsche Waffen gegen deutsche Soldaten bzw. Soldaten verbündeter Staaten gerichtet werden. Eine der Ursachen ist, dass nach wie vor in unsichere Staaten Waffen geliefert werden. Da Sie leider eine nicht nachprüfbare Position formulieren in welche Staaten Sie Waffenexporte für vertretbar halten, möchte ich Sie bitten, mir eine Auflistung der Staaten zukommen zu lassen, die außerhalb der EU und der Nato aus Ihrer Sicht (bzw. der Sicht der Grünen) heute die Menschenrechte akzeptieren und in die Deutschland Waffen liefern könnte. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es sich bei einer solchen Liste immer nur um eine Momentaufnahme handeln kann und Veränderungen eintreten können. Gleichwohl sollte es Ihnen möglich sein, eine solche aktuelle Liste zu übermitteln.

Vielen Dank im Voraus

Fritz Wirth

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Wirth,

vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Eine Länderliste über Empfängerländer bei Rüstungsexporten existiert nicht.

Für uns Grüne sind Rüstungsexporte im Kern ein Instrument der Außen- und Sicherheitspolitik. Genehmigungsentscheidungen müssen daher sehr sorgfältig, im Einzelfall und unter Berücksichtigung der aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Lage getroffen werden.

Entscheidungen über Rüstungsexporte sollten aus unserer Sicht daher federführend im Auswärtigen Amt und nicht wie bisher im Wirtschaftsministerium getroffen werden, denn unsere Priorität ist es, den Einfluss von wirtschaftlichen Interessen bei solch sensiblen Überlegungen nicht über außen- und sicherheitspolitische Argumente zu stellen.

Bei weiteren Anliegen stehe ich Ihnen immer zu Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Manuel Sarrazin