Sehr geehrter Herr Teker,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

In Bezug auf Ihre Frage nach einer LSBTI-Stelle bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen: In NRW gibt es eine intensive Kooperation der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule und Trans* mit der Polizei. Das LKA ist auch im Beirat der Fachstelle vertreten. Außerdem ist gesellschaftliche Diversität für die Polizei in NRW gelebter Alltag und in Aus- und Fortbildung fest verankert. Im Rahmen der polizeilichen Ausbildung (Bachelor-Studium) werden die Kommissaranwärterinnen und -anwärter für die Problematik homophober und transphober Gewalt sensibilisiert und bezüglich der speziellen Belange der Anzeigenerstattung und Opferhilfe, unter anderem bei häuslicher Gewalt, ausgebildet. Zudem sind sozialpsychologische Aspekte wie die Entstehung, Auswirkung von und Umgang mit Vorurteilen, Gegenstand des Studiums. Das sind nur einige der Maßnahmen, die eine dementsprechende Schulung der Polizei sicherstellen sollen.

Wie Sie richtig sagen, hat der Todesfall von George Floyd wieder einmal bewiesen, dass die tiefe Verankerung von Rassismus in der Bevölkerung heute noch ein großes Problem ist. Auch in Deutschland gibt es rassistisch motivierte Fälle von Polizeigewalt. Das müssen wir unbedingt ändern. Wir sollten daher das durch diesen tragischen Fall entstandene Momentum nutzen, um uns eingehend damit zu beschäftigen, wie eine flächendeckende Sensibilisierung im Zusammenhang mit Rassismus und rassistischer Gewalt bei der Polizei gewährleistet werden kann, ohne die Polizei dabei unter einen Generalverdacht zu stellen. Seien Sie versichert: Wir bleiben dran.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und sende beste Grüße nach Düsseldorf

Ihre Marie-Agnes Strack-Zimmermann