In welcher Rolle sehen Sie sich, die psycho-soziale Gesundheit der Bevölkerung wieder zu stärken?

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Marie-Agnes Strack-Zimmermann
FDP
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Frage von Lysann D. •

In welcher Rolle sehen Sie sich, die psycho-soziale Gesundheit der Bevölkerung wieder zu stärken?

Sehr geehrte Frau Strack-Zimmermann,

die psycho-soziale Gesundheit der Bevölkerung gerät immer mehr ins wanken (auch und besonders durch die epidemische Lage).
Welche Rolle nehmen Sie ein, diese wieder zu stärken in Bezug auf moderne Medizin sowie auch alternative Hilfsangebote (Heilpraktiker (und HP Psych)) und weitere innovative Projekte?
Und wie wollen Sie der Schar an selbsternannten, unqualifizierten Beratern/Coaches entgegentreten, die eine Gefahr für die psychische Gesundheit darstellen, da der Berufsstand der qualifizierten, krankenkassenfinanzierten Psychotherapeuten/Psychiater heillos ausgebucht ist?
Sehen Sie hier überhaupt eine Verantwortung der Regierung, sich um die psychosoziale Gesundheit zu bemühen oder werden hier nur einzelne Stellschrauben justiert, welche sich z.B. auf den Beruf des Heilpraktikers beziehen?

Vielen Dank für Ihr Engagement.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Dettke,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Psychische Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe. Die Corona-Pandemie hat die psychische Gesundheit sehr angegriffen, doch auch schon vor der Krise waren psychische Erkrankungen ein Thema, das jeden betreffen konnte. Trotzdem ist es leider noch immer ein Tabu-Thema, sodass notwendige Hilfe und Unterstützung für die Betroffenen nicht früh genug greifen kann. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass wir immer wieder auf Aufklärung und Sichtbarkeit drängen, und die Erkrankungen gleichberechtigt neben physische Erkrankungen stellen. Ich bin sehr froh, dass wir diesbezüglich versierte Fachleute aus genau diesem Gebiet haben, die gute Konzepte für die Verbesserung und Ausbau der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen erarbeitet haben. Wir wollen unter anderem die Wartezeiten auf einen Therapieplatz reduzieren, den Ausbau von Therapieplätzen fördern, Prävention und Aufklärung stärken sowie die Ausbildung der psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten weiterentwickeln. Die Anzahl der Kassensitze für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten wollen wir deutlich erhöhen. Ebenso wollen wir mehr Studienplätze für Psychologie und Psychotherapie schaffen. Schulpsychologische Beratungsangebote wollen wir ausbauen. Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter zum Beispiel sollten an jeder Schule verfügbar sein. Diese Themen müssen unbedingt im zuständigen Ministerium ankommen und angepackt werden, sichtbar sein. Psychische Krankheiten sind kein Nischenthema, sondern ein Problem, das jeden betreffen kann.

Mit freundlichen Grüßen
Marie-Agnes Strack-Zimmermann

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