Hallo Fabian,

Wir Grüne betrachten die aktuelle EU-Agrarpolitik als grundsätzlich unvereinbar mit unseren ökologischen Zielen. Statt die Industrialisierung der europäischen Landwirtschaft voranzutreiben, brauchen wir eine tiefgreifende Reform. Die milliardenschweren Steuergelder sollen zukünftig die regionale Landwirtschaft unterstützen und öffentliche Güter wie Klima-, Umwelt- und Tierschutz fördern.
Agrarpolitik auf europäischer Ebene bedeutet dabei stets, die Interessen unterschiedlichster Menschen einbinden zu müssen. Bäuer*innen, Verbraucher*innen und Unternehmen müssen in der Politik einen sozial-ökologischen Kompromiss finden. Deswegen soll sich jedes Mitgliedsland bis zur nächsten Förderperiode individuell auf den Wandel der Agrarwirtschaft einstellen können.
Dieser Wandel wird auch den bisherigen Kern der europäischen Landwirtschaftspolitik treffen: die Direktzahlungen. Sie schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch dem internationalen Wettbewerb und somit zahllosen Konsument*innen weltweit. Deswegen sollen sie durch eine Gemeinwohlprämie ersetzt werden, die Anreizstrukturen für nachhaltige Innovationen in der Landwirtschaft setzt. Unser erklärtes Ziel ist es dabei, mindestens die Hälfte der öffentlichen EU-Gelder bis 2028 für ökologische Zwecke zu binden.

Nun zur 2. Frage: Ich brenne für die Politik seit vielen Jahren, damals noch im Kontext von Demonstrationen für unsere offene Gesellschaft, heute als Kandidatin für die Grünen. Ich bringe die Perspektive einer jungen, ostdeutschen Frau ein, die vor allem auch für die Neuen Bundesländer Politik gestalten möchte. Mir ist es ein besonderes Anliegen, durch politische Entscheidungen die Lebenssituation von Menschen, gerade in den neuen Bundesländern aber auch in den niedrigen und mittleren Einkommensgruppen, spürbar zu verbessern. Dafür braucht es im Parlament einen langen Atem, viel Herzblut und die Bereitschaft, ganz klar für GRÜNE Positionen zu streiten. Dafür stehe ich.