Sehr geehrte Frau Sagorski,

wesentliche Positionsunterschiede zwischen Regierungspartei und SPD habe ich in
der unten stehenden Antwort an Frau Veit bereits beschrieben.

Das Familienbild der CSU unterstellt, dass Frauen zu Hause bleiben und für die Kinderbetreuung Sorge tragen. Unabhängig davon, dass ich großen Respekt vor der/dem sogenannten klassischen Hausfrau/Hausmann habe, so existieren heute
auch andere Familienkonstellationen.

Viele Frauen wollen, ja viele Frauen müssen heute arbeiten, um ihre Existenz zu bestreiten. Dies gilt gleichermaßen auch für das andere Geschlecht. Familie findet heute nicht mehr nur im traditionellen Muster "Vater, Mutter, Kind(er)" statt, sondern in den unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Patchwork-Varianten. In vielen Familien müssen beide Elternteile Geld verdienen. Allererziehende ohnehin.

Dem muss eine moderne Familien- und Gesellschaftspolitik Rechnung tragen. Dies hat die CSU-Staatsregierung versäumt bzw. sie verharrt bis heute in familienpolitischen Gedankenmustern des vergangenen Jahrhunderts.

Außerdem: Kinder brauchen Kinder. Daher ist meines Erachtens eine möglichst frühe, individuelle und kostenlose Förderung unabdingbar. Ich sage: Wir sollten den Eltern nicht länger zumuten, sich zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen. Wir wollen die Wahlfreiheit der Eltern fördern, indem wir verlässlich frühe Förderung anbieten.

Wenn die CSU nun kurz vor der Wahl verspricht, Familien finanziell zu entlasten, darf man an ihre dazu im Gegensatz stehende Politik der letzten Jahre erinnern: höhere Kindergartengebühren, Büchergeld, Studiengebühren, Kürzungen bei Unterstützungsangeboten.

Auch Sie möchte ich darauf aufmerksam machen, dass ich Ihnen im Detail im SPD-Bürgerbüro in der Melusinenstr. 18, 81671 München, gerne zur Verfügung stehe (Tel.: 089 / 409 08 130). Das SPD-Bürgerbüro ist die einzige von einer Partei betriebene Anlaufstelle im Münchner Osten. Hier wurden in den vergangenen 10 Jahren mehr als 10.000 Anfragen von Bürgern beantwortet.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Rinderspacher