Frage an Martina Broschei bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Martina Broschei
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Frage von Kim B. •

Frage an Martina Broschei von Kim B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Wie stehen Sie zu dem Thema Flüchtlinge und zu der bisher praktizierten Politik? Welche Ansätze gibt es für bessere Integration? Welche Lösungen für mehr Sicherheit?

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Sehr geehrte Frau B.,

da uns die Politik seit einigen Jahren bereits erklärt wir wären ein Einwanderungsland, wäre dann als erstes mal ein vernünftiges Einwanderungsgesetz zu erarbeiten. Und wir müssen auch alle lernen zu unterscheiden in Diskussionen, nämlich zwischen Einwanderern und Flüchtlingen. Wenn ich die Erzählungen meiner Familie zurückerinnere, wie meine Familie Väterlicherseits damals im 2. Weltkrieg aus Ostpreussen flüchten musste, so haben sich doch lediglich die Zeiten geändert, aber wenig an den Problemen die auftreten. Ich kann Ihnen versichern, dass auch meine Familie damals nicht mit offenen Armen empfangen wurde - und viele viele weitere Familien aus Ostpreussen oder aus Schlesien oderoder... ebenfalls nicht. Wenn ich uns nun anschaue, dann haben wir uns aber wirklich gut integriert, und das schon nach nur einer Generation. Sprachliche Unterschiede lassen sich in frühen und ausreichend langen Sprachkursen überwinden. Dazu ist es unbedingt wichtig, dass es keine Ghettorisierung gibt, sondern dass Flüchtlingsfamilien mitten unter uns leben. Die Kinder lernen unsere Sprache sowieso erstaunlich schnell (Deutsch ist eine der schwersten Sprachen dieser Welt, aber das wussten Sie sicher bereits) und durch die sozialen Kontakte im neuen Umfeld und durch die viele ehrenamtliche Arbeit die hier im Landkreis von vielen fleissigen Helfern geleistet wird, findet im Normalfall auch eine frühe Integration statt. Ich wünschte allerdings wirklich, ich hätte damals als Kind auch Ostpreussisch sprechen dürfen, aber meine Familie hat es verboten. Was echt schade ist, denn ich würde diese Sprache gerne auch gesprochen haben und nicht nur verstanden....

Würde die soziale Ungerechtigkeit in unserem Land nicht in den letzten gut 20 Jahren diese enormen Ausmaße angenommen haben wie wir sie aktuell sehen können mit sämtlichen Auswirkungen wie Kinderarmut (die immer die Armut der Erwachsenen ist) und dem Sparvermögen dass mittlerweile zu einem durchaus grossen Teil "abgewandert" ist in die Tresore der Banken und Konzerne und einiger weniger privater Menschen, bzw. weil sie aufgebraucht werden mussten bevor Menschen staatliche finanzielle Unterstützung bekommen, würde das Miteinander statt das Gegeneinander deutlich gefördert werden. Gäbe es nicht diese gravierend hohen Zahlen von Altersarmut (aktueller und zukünftiger) die sich viele Menschen bereits jetzt ausrechnen können weil sie einen Lohn erhalten der z.T. jegliche Bezeichnung als solchen nicht verdient weil man davon nicht (mehr) leben kann so wie vor 20 Jahren, obwohl die Arbeit doch deutlich mehr verdient hätte wenn wir z.B. mal in die Pflegeberufe schauen, gäbe es deutlich weniger "Neid"gedanken auf diejenigen, die doch weniger bekommen als ein deutscher Sozialhilfeempfänger.
Aber .. wir haben eine Menschenpflicht diese Menschen aufzunehmen, die vor Kriegen und Elend fliehen. Solange, bis sie wieder in ihr Zuhause zurückkehren können. Dafür ist es auch notwendig, dass wir als Staat keine Waffen oder Munition in Kriegs- o. Krisengebiete liefern, denn jede abgefeuerte Kugel bringt neue Flüchtlinge auf den Weg. Wir haben auch die Aufgabe als auch Pflicht, uns gemeinsam als Europa dafür einzusetzen, in den Kriegsgebieten zu vermitteln und den grossen Nationen die dort ihren Stellvertreterkrieg führen, davon zu überzeugen diesen Krieg bzw. diese Kriege zu beenden. Es muss allen klar werden, dass es überwiegend nur um die Interessen von Staaten und Konzernen geht (Bodenschätze, strategische Stellungen etc.). Wussten Sie schon, dass ein Konzern wie Nestlè in Afrika selbst in den trockenen Gebieten die Konzession für wenige Tausend Dollar erworben hat, dort nach dem kostbaren Wasser zu bohren und dieses in Flaschen abgefüllt als teures Wellnesswasser nach Asien und USA zu verkaufen während dort in den trockenen Ländern die kümmerliche Ernte auf den Äckern verdorrt und Menschen keine andere Wahl haben als ihre verdurstenden und verhungernden Kinder unter ihren Arm zu klemmen und sich auf den ungewissen Weg in eine bessere Zukunft zu machen? Wer Kinder hat kann sich dies vielleicht selber gut vorstellen ... Und warum kann ein Konzern wie Wiesenhof hier in Deutschland immer noch mehr Geflügelmastbetriebe bauen, um dann zu Dumpingpreisen dieses Gelügel dass unter so leidvollen Bedingungen aufwachsen muss, nach z.B. Afrika zu liefern und dort die heimischen Bauern preismäßig zu unterbieten und zu ruineren? Es gibt noch viele Beispiele mehr...

Übrigens ... hätten wir hier in unserem Land ein BGE (BedingungslosesGrundEinkommen) in einer ausreichenden Höhe, dazu noch BildungsGrundEinkommen für jedermann (also auch für Erwachsene Menschen) wäre die Situation ebenfalls eine deutlich entspanntere. Die Jobs werden durch die Digitalisierung eh deutlich weniger und es wird höchste Zeit dass sich die Konzerne wieder deutlich mehr an unserem Sozialsystem im angemessenen Verhältnis beteiligen mit z.B. Roboter- u. Maschinensteuern. Das BGE gäbe jedem Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit die Möglichkeit, selber zu entscheiden welchen Job er zu welchen Bedingungen tun würde. Auch bessere Verhandlungspositionen gegenüber den Arbeitgebern. Aber das sind nur ein paar der Vorteile. Ein vernünftiger Mindestlohn der diesen Namen auch verdient (nach unserer Vorstellung von 15€) täte ein übriges....

Zun Thema Sicherheit... man möchte uns unbedingt glauben lassen, dass die Anschläge die nun nach all den Jahren in denen wir davon verschont blieben während es in anderen Ländern dieser Erde ganz anders war, es unbedingt rechtfertigen unser Grundgesetz weiter auszuhöhlen, uns alle unter Generalverdacht zu stellen (Sie wussten sicher dass diese Regierung auch Sie für eine Verbrecherin hält, genauso wie mich?) und anstandslos...ääh.... anlasslose Massenüberwachung praktisch Salonfähig zu machen, solange man den Menschen nur verkaufen kann dass man dann zukünftige Anschläge verhindern könnte. Aber das ist eine Lüge - man kann diese Anschläge bei weitem nicht immer verhindern, ganz vielleicht am Ende die oder den Täter identifizieren....um den Preis unser aller Freiheit und dieser Preis ist zu hoch. Wie schnell Daten gegen einen verwendet werden können von denen immer noch so viele denken sie hätten ja mit ihnen nichts zu verbergen, sehen wir in der aktuellen Entwicklung z.B. in der Türkei.... Wenn wir uns um eine vernünftige Integration bemühen wie weiter oben bereits z.T. dargestellt, ohne die Ghettorisierung, mit verpflichtenden Sprachkursen von Anfang an für alle (also natürlich auch für Frauen), die Kinder früh in Kindergärten und Schulen integriet werden und es dazu eine vernünftige Versorgung gibt und auch Aufgaben, damit sich die Menschen nicht nur mit ihrer Situation beschäftigen, dann verringert das auch deutlich Frustreaktionen und dazu auch die, vor denen sich so viele fürchten. Deutlich mehr und vor allem gut ausgerüstete als auch gut ausgebildete Polizeikräfte wären auch deutlich besser als Kameras überall. Terrorismus aber ist das was er ist - etwas sehr Verachtenswertes und Menschen die andere töten aus irgendeiner vermeintlichen Ideologie sind einfach das was sie sind - Arschlöcher ... und das überall auf dieser Welt gleich welcher Nationalität.

Weitere Infos fnden Sie hier unter diesem link: www.piratenpartei.de/mission/wahl-und-grundsatzprogramme/wahlprogramm-btw2017/asyl-und-migration/

und diesem: www.piratenpartei.de/mission/wahl-und-grundsatzprogramme/wahlprogramm-btw2017/aussen-und-sicherheitspolitik/

Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen ausreichend beantworten und verbleibe mit
herzlichen Grüssen
Martina Broschei

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