Frage an Martina Renner bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Martina Renner
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Frage von Steffen P. •

Frage an Martina Renner von Steffen P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag, ich wohne in Erfurt im Wohngebiet Drosselberg. Direkt neben mir ist ein Asylantenheim. Seit 3 Jahren Krach bis 1 oder 2 Uhr Nachts. Ich habe alle Ämter und Behörden kontaktiert. Selbst die Polizei. Es tut sich nichts. Ich bin am verzweifeln. Ich bin auch nervlich amEnde. Niemand hilft mir diesen Lärm ab 23 Uhr abzustellen. Die anderen Mieter im Haus haben Angst öffentlich was zu sagen. Sie fürchten Schlage von den Asylanten. Ja, wie weit sind wir denn schon gekommen? Ich kann nur hoffen, das die Politik mir hilft , hier ein einvernehmliches Miteinander zu schaffen. Welche Möglichkeiten haben Sie hier zu helfen. Ich bin auch nicht links oder rechts, ich möchte einfach nur Ruhe ab 23 Uhr bis 6 Uhr. Bitte um Antwort. Danke

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Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Frage.
wo viele Menschen auf kleinem Raum in Mehrbettzimmern zusammen leben (müssen), kann es schnell zu Reibereien mit einem erhöhten Lärmpegel kommen. Die Konzentration von bspw. durch Krieg, Flucht und Heimunterbringung traumatisierten Menschen ist der völlig falsche Weg. Dies muss zwangsläufig zu Problemen führen, vor denen bspw. im Zusammenhang mit Großunterkünften immer wieder gewarnt wurde und wird. Diese Probleme müssen dann sowohl die schwächeren (meist leiseren) Flüchtlinge selbst, aber eben auch MitarbeiterInnen und NachbarInnen "ausbaden". Aus diesem Grund plädiere ich für eine dezentrale Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern, wie sie in vielen Thüringer Kommunen auf einem guten Weg ist. In Ihrem konkreten Fall wäre zunächst eine Aufstockung des Personals während der Nacht sinnvoll, meines Wissens aber mit den knappen städtischen Mitteln momentan nicht bezahlbar. Dies liegt nicht am fehlenden Willen der Zuständigen in Erfurt, sondern an den nicht ausreichenden Zuwendungen des Bundes. Zudem muss eine Aufteilung der BewohnerInnen dieses Heims geprüft werden, damit eine Entlastung von MitarbeiterInnen, AnwohnerInnen und auch der Flüchtlinge selbst erreicht werden kann. Wenn Sie es wünschen, suche ich gerne das Gespräch mit den zuständigen Stellen und dem Ortsteilbürgermeister, um so eine für alle Seiten einvernehmliche Lösung zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Renner

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