Frage an Matthias Bartke bezüglich Gesundheit

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Matthias Bartke
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Frage von Thomas J. •

Frage an Matthias Bartke von Thomas J. bezüglich Gesundheit

Hallo, Herr Bartke,

welche Pläne haben Sie fürs Gesundheitssystem? Was wollen Sie vor allem ändern? Soll es zum Beispiel weiter private und gesetzliche Versicherungen wie bisher geben? Bleibt es beim Gesundheitsfonds? Soll an der Organisation der gesundheitlichen Versorgung durch Ärzte und Kliniken etwas geändert werden? Welche Vorhaben gibt es im Bereich Pharmaindustrie und Apotheken?

Freundliche Grüße
Thomas Jokerst-Gracias

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Jokerst-Gracias,

die SPD will zur solidarischen Sicherung des Gesundheitssystem die Bürgerversicherung als Kranken- und Pflegeversicherung für alle Bürgerinnen und Bürger einführen. Dazu werden wir für alle Kassen, die an der Bürgerversicherung in Gesundheit und Pflege teilnehmen, einen einheitlichen und solidarischen Wettbewerbsrahmen schaffen.

Mit der Bürgerversicherung halten wir an einem gegliederten, öffentlich-rechtlichen und selbstverwalteten Kassensystem als tragender Säule der gesetzlichen Krankenversicherung fest. Die Arbeitgeber sollen sich wieder paritätisch an den Kosten beteiligen, damit Kostensteigerungen nicht mehr einseitig die Arbeitnehmer tragen müssen! Bislang müssen die Beschäftigten einen um 0,9 Prozentpunkte höheren Betrag vom Bruttoeinkommen an den Gesundheitsfonds abführen. Dies ist nicht gerecht!

Unser Ziel ist, für alle einen gleich guten Zugang zu medizinischer Versorgung zu schaffen und Privilegierungen im Gesundheitssystem abzubauen, also die Zwei-Klassen-Versorgung beenden.

Was ändert sich für die Ärzte? Mit der Weiterentwicklung des Gesundheitsfonds zur Bürgerversicherung werden wir ein einheitliches Versicherungssystem mit einer einheitlichen Honorarordnung für die gesetzlichen wie privaten Krankenversicherungen einführen. Das Gesamthonorarvolumen wird dabei nicht geschmälert, sondern gerechter verteilt. Die Honorierung ambulanter Leistungen im niedergelassenen und stationären Bereich wird angeglichen.

Zur Struktur im Gesundheitswesen: Wir wollen die Versorgungsstrukturen so weiterentwickeln. Dazu werden wir die flächendeckende hausarztzentrierte Versorgung sowie die Vernetzung zwischen Leistungserbringern der verschiedenen Gesundheitsberufe stärken, denn die Primärversorgung ist das Rückgrat einer starken, wohnortnahen Versorgung. Um die Versorgung regional sicherzustellen, wollen wir in Zukunft eine sektorübergreifende Bedarfsplanung schaffen, die konsequent an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientiert ist. Städten und Gemeinden kommt bei der Gestaltung der lokalen Gesundheitsversorgung eine zunehmend stärkere Rolle zu. Denn jede Situation vor Ort erfordert die dazu passenden, integrierten Versorgungslösungen. Viele Kommunen haben schon Erfahrungen gesammelt. Wir werden mit einem Programm Gesunde Stadt beziehungsweise Gesunde Region diese Entwicklung fördern.

Zur Zukunft der Apotheken: Die öffentliche Apotheke ist kein Auslaufmodell und kann es auch niemals sein, wenn die Bevölkerung weiterhin qualitativ hochwertig, flächendeckend und zeitnah mit Arzneimitteln versorgt werden soll. Insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Probleme bei der flächendeckenden Hausarztversorgung kommt dem Apotheker in Zukunft eine Schlüsselrolle in der medizinischen Versorgung zu.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Bartke