Frage an Matthias Bartke bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Matthias Bartke
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Frage von Renate H. •

Frage an Matthias Bartke von Renate H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Was halten Sie von der Arbeit von Frau Inge Hannemann?
Sind Sie dafür oder dagegen das Hartz IV Empfänger schikaniert werden?

Sind Sie der Meinung das Hartz IV Empfänger alle minderbemittelt sind und erzogen werden müssen? Sich in eigenen Berufen nicht weiterbilden dürfen sondern nur Drecksarbeiten bei Zeitfirmen und anderen Sklavenhaltern machen müssen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Hurtka,

selbstverständlich bin ich nicht der Meinung, dass Hartz-IV-Bezieher schickaniert werden sollen und "Drecksarbeit" in Zeitarbeitsfirmen machen sollen. Zeitarbeitsfirmen können jedoch für Alg II-Empfänger durchaus eine Möglichkeit sein, wieder einen Einstieg ins Berufsleben zu erlangen. Allerdings ist es nicht in Ordnung, wenn Zeitarbeitsfirmen Niedriglöhne zahlen, die deutlich unter denen der in dem jeweiligen Entleihbetrieb gezahlten liegen. Die SPD wird daher bei Übernahme der Regierungsverantwortung eine Reform der Zeitarbeit vornehmen. Darin wird das Prinzip "Gleiche Arbeit, gleicher Lohn" verankert werden, d.h. Leiharbeitnehmer werden vom ersten Tag an den gleichen Lohn wie die Kollegen aus dem jeweiligen Entleihbetrieb erhalten. Und wir werden eine zeitliche Begrenzung einführen: Leiharbeitnehmer dürfen maximal ein Jahr in einem Entleihbetrieb arbeiten, danach besteht ein Anspruch auf Festeinstellung in dem Entleihbetrieb. 

Ich weiß, dass es in Gesprächen zwischen Beratern und ihren Kunden auch zu Meinungsdifferenzen kommt, welche Wege zum beruflichen Wiedereinstieg möglich sind. Hier kommt es sicher auch mal bei den von Arbeitslosigkeit Betroffenen zum Eindruck, dass ihnen nicht das zugetraut wird, was sie sich selber zutrauen. Wo im Einzelfall die "richtige" Wahrnehmung vorhanden ist, kann ich von Außen aber natürlich nicht beurteilen.

Frau Hannemann habe ich in mehreren Veranstaltungen als eine nachdenkliche und engagierte Frau kennengelernt. Und natürlich muss sie ihre Meinung frei äußern dürfen. Ob es allerdings in der Sache wirklich klug ist, den eigenen Arbeitgeber frontal anzugehen, weiß ich nicht. Ich würde mich aber freuen, wenn es gelänge, eine für alle Beteiligten befriedigende Lösung zu finden.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Bartke