Welches Schutzkonzept hat die Stadt Kaiserslautern für den Fall einer Bombadierung oder eines nuklearen Angriffs, und wo finde ich dieses? Wo finde ich die Lage der Schutzbunker in Kaiserslautern?

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Matthias Mieves
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Frage von Karin D. •

Welches Schutzkonzept hat die Stadt Kaiserslautern für den Fall einer Bombadierung oder eines nuklearen Angriffs, und wo finde ich dieses? Wo finde ich die Lage der Schutzbunker in Kaiserslautern?

Bitte verweisen Sie mich nicht auf die allgemeine Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz. Dort finde ich keine Einzelheiten, welches Katastrophenschutzkonzept die Stadt Kaiserslautern mit ihrer besonderen Disposition für einen (nuklearen) Angriff hat.
Ich schreibe konkret als kaiserslauterner Bürger.

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Sehr geehrte Frau D.,

 

vielen Dank für Ihre Frage. Für die Beantwortung möchte ich zunächst trotz Ihres Hinweises das Bundesamt für Bevölkerungsschutz zitieren:

 

„In Folge der Friedensdividende in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts, nach Ende des kalten Kriegs, wurde das öffentliche Schutzbaukonzept nicht fortgesetzt.

Die funktionale Erhaltung von Schutzräumen wurde im Jahr 2007 nach einer Entscheidung, die von Bund und den Ländern einvernehmlich getroffen wurde, eingestellt. Daraufhin begann die Rückabwicklung.

Die ursprünglich öffentlichen Schutzraumanlagen befinden sich heute überwiegend in Privateigentum sowie im Eigentum von Kommunen. Von diesen Anlagen wurden die meisten bereits rückabgewickelt.

 

Aufgrund des Krieges in der Ukraine hat sich der Bund dafür entschieden, die weitere Rückabwicklung öffentlicher Schutzräume zunächst auszusetzen und das bisherige Konzept zu überprüfen.

Als ersten Schritt wird der Bund gemeinsam mit den Ländern zeitnah eine vollständige Bestandsaufnahme der noch verbliebenen Schutzräume vornehmen. Für diesen Prozess ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zuständig.

Unabhängig von der Frage nach der aktuellen Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von öffentlichen Schutzräumen verfügt die Bundesrepublik Deutschland heute flächendeckend über eine durchaus solide Bausubstanz.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese Bausubstanz einen grundlegenden Schutz vor dem Einsatz von Kriegswaffen bieten.

 

Hierbei handelt es sich schwerpunktmäßig um:

U-Bahn-Stationen, Tiefgaragen, insbesondere im städtischen Raum, Kellerräume in Massivbauweise.

Diese Bausubstanz befindet sich vollständig unterhalb der Erdoberfläche. Sie bietet somit einen guten Grundschutz vor:

einer Explosionsdruckwelle, sehr gefährlichem Trümmer- und Splitterflug, herabfallenden Trümmern, sowie einen begrenzten Schutz vor radioaktiver Umgebungs-Strahlung.

Dieser Schutz ist umso besser, je massiver und dicker das Baumaterial ist, und je massiver und dicker das Erdreich ist, das das Baumaterial umgibt.

Im Notfall können auch Treppenhäuser oder innenliegende Räume, die oberirdisch sind, aber keine Öffnungen nach außen haben (z.B. keine Fenster oder Glasfronten), noch einen deutlichen Schutz vor Waffeneinwirkungen bieten.“

 

Nach meinen Kenntnissen verfügt die Stadt Kaiserslautern aktuell wie die meisten anderen Kommunen über keine öffentlichen bzw. kommunalen Schutzräume. Hintergrund zu dieser Situation und Perspektive: Siehe o. g. Informationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz.

 

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Mieves

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