Frage an Michael Grosse-Brömer bezüglich Innere Sicherheit

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Michael Grosse-Brömer
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Frage von Torben H. •

Frage an Michael Grosse-Brömer von Torben H. bezüglich Innere Sicherheit

Was halten Sie von Killerspielen? Ich finde, es nützt nichts, wenn man sie verbietet weil:
Die Kinder und Jugendlichen kommen so oder so ran und selbst wenn Spiele wirklich die Ursache sind, wieso Jugendliche Amok laufen, wie sollen die denn Amok laufen, wenn sie keine Waffen zur Verfügung haben?

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Sehr geehrter Herr Hartje,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema jugendgefährdende Medien oder sogenannte "Killerspiele".

Juristisch halte ich die bestehenden rechtlichen Regelungen für ausreichend. So enthält §131 StGB in seiner bisherigen Fassung bereits ein Verbot der Schilderung von grausamen und sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen und menschenähnliche Wesen. Persönlich lehne ich "Killerspiele" jedoch ab und halte sie pädagogisch auch nicht für sinnvoll. Ich teile jedoch Ihre Auffassung, dass ein pauschales Verbot von "Killerspielen" wenig helfen wird, Jugendgewalt einzudämmen. Auch darf nicht der Eindruck entstehen, dass jeder Spieler von "Ego-Shootern" später ein Amokläufer werden könnte.

Sinnvoller als ein Verbot ist eine vernünftige Medienerziehung durch Lehrer und vor allem Eltern, vor allem Eltern sollten wissen, womit sich ihre Kinder nach der Schule beschäftigen und was sie auf den Computern spielen. Dazu gehört neben den Inhalten auch die Dauer von Fernsehen und Computerspielen bzw. das Aufzeigen von "natürlichen" Alternativen, denn es ist unstrittig, dass Kinder immer länger vor irgendwelchen Bildschirmen sitzen. Gerade auf Jugendliche kann Gewalt, egal ob im Fernsehen oder im Computer, eine nachteilige Wirkung haben. Denn Gewaltverherrlichung birgt immer auch die Gefahr einer Nachahmung und einer ethischen Abstumpfung. Ich unterstütze daher eine deutlich erkennbareren Alterskennzeichnung auf Computerspielen sowie die Einführung einer Altersbegrenzung, ähnlich wie bei Filmen.

Nicht zuletzt halte ich ein pauschales Verbot von "Killerspielen" nur für schwer durchsetzbar, da Software problemlos aus dem Internet von einem ausländischen Server heruntergeladen werden kann und damit nicht vom Markt verschwinden würde. Der Staat müsste als Reaktion eine totale Überwachung des gesamten Internetverkehrs durchsetzen, was ich für falsch halte.

Mit freundlichen Grüßen
M. Grosse-Brömer, MdB

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