Frage an Nadja Hirsch bezüglich Verbraucherschutz

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Nadja Hirsch
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Frage von Lucas F. •

Frage an Nadja Hirsch von Lucas F. bezüglich Verbraucherschutz

Wie verteidigen Sie mein Grundrecht auf Datenschutz?

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Antwort von
FDP

Lieber Herr Fritzsche,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr politisches Interesse an meiner Arbeit.

Die Datenschutzreform, die aktuell im Europäischen Parlament verhandelt wird, ist ein sehr umfangreiches Gesetzesvorhaben der Europäischen Union, das Auswirkungen auf viele unterschiedliche Bereiche und Arbeitsfelder in der Gesellschaft hat und daher auch die Arbeit mehrerer Ausschüsse im Europäischen Parlament betrifft.

Innerhalb der FDP im Europäischen Parlament ist mein Kollege Alexander Alvaro als innenpolitischer Sprecher und Mitglied des Ausschusses für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE), welcher federführend zur Datenschutzreform arbeitet, für das Thema Datenschutz zuständig. Im Rahmen meiner Arbeit im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) habe ich eine Stellungnahme für den Ausschuss zur Datenschutz-Grundverordnung erarbeitet und mich dabei insbesondere mit dem Thema des Datenschutzes von Arbeitnehmern (Artikel 82) beschäftigt.

Anfang Januar haben im Europäischen Parlament die Beratungen zu der seitens der Europäischen Kommission erarbeiteten Datenschutzverordnung begonnen. Mittlerweile haben die Abgeordneten ihre Änderungsvorschläge vorgelegt.

Der Datenschutz rückt immer stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung und personenbezogene Daten werden so etwas wie eine neue Währung für Dienstleistungen.
Für die Liberalen ist der Datenschutz von höchster Priorität. Generell begrüßen wir daher den Kommissionstext, da dieser unserer Meinung nach in die richtige Richtung geht.

Allerdings fordern wir, dass diese Datenschutzverordnung nicht überfrachtet wird, damit sie in der Praxis auch anwendbar bleibt. Zudem darf es nicht zu Regelungen kommen, die durch die Hintertür die Datenverwendung erlauben. Zudem wollen wir adäquate Pflichten für unterschiedliche Kontext- und Risikofaktoren einführen. Dies ist notwendig, da die Daten entsprechend des Kontextes einen anderen Stellenwert haben. So muss bspw. ein Unterschied gemacht werden, ob die Daten bei einem Zeitschriftenanbieter oder einem Facharzt gespeichert werden. Im liberalen Interesse sind des Weiteren die Einführung einer leicht verständlichen Datenschutzerklärung sowie eines Europäischen Datenschutzzertifikats (European Data Protection Seal).

Bei der neuen Datenschutzverordnung muss dem Benutzer, der seine Daten im Internet preisgibt zudem ein Recht auf die Löschung seiner Daten zugesichert werden.
Diese Punkte werden zu einen helfen, dass das fundamentale Recht der Bürger auf Datenschutz respektiert wird und zum anderen auch weiterhin die Förderung innovativer Geschäftsmodelle möglich ist.

Beim Arbeitnehmerdatenschutz fordern wir eine klare Stärkung der Arbeitnehmer und ein Mindestschutzniveau für Beschäftigte.
Demnach soll die Verarbeitung von Beschäftigungsdaten ohne deren Kenntnis grundsätzlich unzulässig sein. Die Überwachung von Arbeitnehmern anhand von Aufnahmen mit Video oder Mikrophon in Sanitär-, Umkleide-, Schlaf-, oder Pausenräumen muss verboten werden.

Sie können versichert sein, dass sich die FDP im Europäischen Parlament im Rahmen der parlamentarischen Arbeit dafür einsetzen wird, dass es zu einem bestmöglichen Schutz der Daten der Bürger Europas kommt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

Nadja Hirsch