Wie sieht Ihre Gesundheitspolitik aus?

Nathalie Nikola, Stuttgart
Nathalie Nikola
dieBasis
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Frage von Silke K. •

Wie sieht Ihre Gesundheitspolitik aus?

Nathalie Nikola, Stuttgart
Antwort von
dieBasis

Seit 11/1994 im Gesundheitswesen tätig, habe ich eine schulmedizinische und später naturheilkundliche Ausbildung durchlaufen. Für mich machen beide Therapierichtungen Sinn. Wir Menschen sind so vielfältig und genauso facettenreich sind die Möglichkeiten der Therapiewahl, um die eigene oder die Gesundheit der uns anvertrauten Kinder und älteren Menschen zu erhalten und/oder wieder herzustellen.

Kurz nachdem ich dieBasis beigetreten bin, beteiligte ich mich aktiv an der Ausarbeitung des gesundheitlichen Landtagswahlprogrammes von Baden-Württemberg, welches von allen damaligen Mitgliedern konsensiert wurde. Dabei wurde für mich noch einmal sichtbar, wie wichtig es ist, gerade im Gesundheitswesen unsere 4 Wertesäulen Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz anzuwenden. Auch die Einhaltung der Grundrechte ist hierbei unabdingbar.

Unser baden-württembergisches Wahlprogramm lautet aktuell wie folgt:

"Gesundheitsvorsorge und Angebote des Gesundheitswesens gehören in den Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie müssen vollständig und sowohl im städtischen wie auch im ländlichen Raum als öffentliches Angebot vorgehalten werden. 
Körperliche und seelisch-geistige Gesundheit sind in höchstem Maße Privatsache. Sie unterliegen ausschließlich dem Willen und Entscheidungsrecht des Einzelnen oder einer von ihm benannten Person. Eingriffe oder Behandlungen ohne Einwilligung des Betroffenen widersprechen dem Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen.
Sowohl eine staatliche Impfplicht oder ein Immunitätsausweis, wie das Recht nach dem Vorliegen einer solchen Bestätigung auch nur zu fragen, zum Beispiel beim Eintritt in eine öffentliche oder private Einrichtung, muss unzulässig bleiben.
Wie Menschen nicht nur auf eine Art lernen, so werden sie auch nicht nur durch eine Methode gesund. Wir setzen uns für die Vielfalt medizinischer und therapeutischer Ansätze und Methoden ein. Wegen der besonderen Privatheit aller Gesundheitsfragen einerseits und dem grundgesetzlich verbürgten Selbstbestimmungsrecht andererseits, muss das Entscheidungsrecht des Einzelnen auch bei der Wahl der gesundheitlichen Behandlungsart (z.B.: Schulmedizin; Alternative Heilkunde) sichergestellt bleiben.
 
Wir setzen uns ein für ein Gesundheitswesen das nicht dem Wirtschaftlichkeitsprinzip unterworfen ist, den Erhalt des Heilpraktikerberufes, sowie aller Klinikstandorte und die Zurücknahme des begonnenen Prozesses der Klinikstreichungen."

Zum Thema Gesundheitspolitik könnte ich - aufgrund meiner jahrzehntelangen Erfahrung in schulmedizinischen Praxen, ambulanten OPs, dem Klinikum Stuttgart und meiner eigenen Naturheilpraxis - sehr viel erzählen und beitragen.

Zusammengefasst erkläre ich, es wichtig zu finden, dass jeder Mensch über seinen Körper frei verfügen darf. Wir sind nicht eine globale Masse sondern Individuen, die nach eigenem Dafürhalten wählen dürfen, wie sie zur Erhaltung ihrer persönlichen Gesundheit vorgehen wollen. Immer auch rücksichtnehmend auf andere Menschen, was heißt - wenn ich Krankheitssymptome entwickle, besuche ich keine Menschen, die sich bei mir anstecken könnten. Ich halte aber nichts davon, alle Menschen in Kollektivhaft zu nehmen oder Menschen vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen, weil sie eine Therapie- oder Prophylaxemethode ablehnen.

Dieses Vorgehen ist ethisch wie verfassungsrechtlich äußerst bedenklich!