Sehr geehrter Herr Annen, wenn Rheinmetall 20 Marder binnen 2 Monaten aus dem Depot ersetzen kann, warum liefern wir nicht wenigstens 20 sofort an die Ukraine?

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Frage von Jens S. •

Sehr geehrter Herr Annen, wenn Rheinmetall 20 Marder binnen 2 Monaten aus dem Depot ersetzen kann, warum liefern wir nicht wenigstens 20 sofort an die Ukraine?

https://www.waz.de/politik/krieg-bundeswehr-lambrecht-keine-waffen-ukraine-id235045645.html
Über Jahre war es für die deutsche Politik hinnehmbar, dass die Bundeswehr nur bedingt einsatzfähig ist. Nun auf einmal soll an 20 (von 370) alten Mardern unsere Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit hängen. Die Marder stattdessen in 2 Monaten direkt von der Industrie liefern zu lassen, ist die deutlich schlechtere Variante denn dann kann auch die Ausbildung an diesen erst in 2 Monaten beginnen. Wir müssen den Ukrainern JETZT helfen. Unser größtes eigenes Interesse ist, dass Putin diesen Krieg verliert. Je heißer er sich die Finger verbrennt, desto geringer die Wahrscheinlichkeit unsere eigenen Panzer jemals für den Bündnisfall zu brauchen. Darauf müssen alle unsere Entscheidungen ausgerichtet sein. Ich bin ganz sicher unsere NATO-Verbündeten hätten kein Problem damit wenn wir zu diesem Zweck vorübergehend 20 Marder weniger haben.

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Sehr geehrter Herr S.,  

vielen Dank für Ihre Nachricht an mich.

Wir stehen fest an der Seite der Ukraine und unterstützen die Bevölkerung mit finanziellen und humanitäreren Mitteln, dazu gehört auch die Lieferung von Waffen an die ukrainischen Streitkräfte.

Der Bundeskanzler hat mit seiner Rede vor dem Bundestag von einer „Zeitenwende“ gesprochen. Entsprechend entschieden handelt die Bundesregierung. Im Ringtausch mit anderen Ländern, die über rasch einsatzfähige Waffensysteme aus russischer Produktion verfügen, sollen diese Waffen rasch an die Ukraine geliefert werden und durch deutsche Rüstungsgüter ersetzt werden. Gleichzeitig muss die Bundeswehr Ihren Auftrag jederzeit und ohne Einschränkung der Verteidigung des eigenen Landes nachkommen. Dazu zählt vor allem die Verfügbarkeit der Waffen zur Ausbildung der eigene Soldatinnen und Soldaten. Nichtsdestotrotz arbeitet das Verteidigungsministerium unter Ministerin Christine Lambrecht mit Hochdruck daran, dass die Ukraine die Waffen bekommt, die sie braucht.

Mit freundlichen Grüßen,

Niels Annen

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