Frage an Svenja Stadler bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Svenja Stadler
SPD
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Frage von Peter V. •

Frage an Svenja Stadler von Peter V. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Stadler,

gestatten Sie mir eine Nachfrage zu Ihrer Antwort vom 18.09.2014 (ZEIT-Artikel „Das Wasser wird schlecht“ ). Der Artikel ruft unter Landwirten starke Entrüstung hervor. Er nimmt Bezug auf den Nitratbericht 2012 (BMEL und BMUB). Vereinfachend liegt die Empörung der Landwirte m.E. darin, dass Nitratemissionen durch den Anbau energieliefernder Pflanzen (Biogasanlagen) und undichte Abwasseranlagen (Siedlungsbau) völlig außer Acht gelassen werden und die Problematik einseitig auf unsachgemäßen Gülleeinsatz zurückgeführt wird. Der Agraringenieur Georg Keckl (Angestellter im Niedersächsichen Landesamt für Statistik) nennt hier Beispiele nicht genannter, problemrelevanter Daten. Vorbehaltlich einer, vom Normalbürger kaum durchführbaren Überprüfung der Sachverhalte erscheinen die Aussagen Herrn Keckls plausibel und begründen den Unmut von Landwirten gegenüber der Bundesregierung, die auf das Grundwasser bezogenen Nitratprobleme ausschließlich mit einer Anpassung der Düngeverordnung lösen zu wollen.
Frage 1: Halten Sie die o.a. Nitratbelastungen (durch „Energiepflanzen“, Abwasserkanäle) im Zusammenhang mit den Zielen der Koalitionsvereinbarung zum Schutz der Gewässer für relevant?
Falls nein: Auf welche fachlichen Informationen führen Sie das zurück?
Falls ja: Durch welche Maßnahmen werden diese Fehlentwicklungen i.S. der Koalitionsvereinbarungen korrigiert?
P.S: Meine Motivation zu diesen Fragen beruht auf der Aufforderung der Bundeskanzlerin in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie. Zitat: "Nachhaltigkeit geht jeden etwas an. Sie lebt entscheidend vom persönlichen und zivilgesellschaftlichen Engagement“.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Vollmer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Vollmer,

vielen Dank für Ihr nachhaltiges Interesse. Als Nicht-Fachpolitikerin für Umwelt- und Landwirtschaftsthemen vertraue ich in diesbezüglichen Fragen meinen Kolleginnen, Kollegen, Expertinnen und Experten aus der Fraktionsarbeitsgruppe Umwelt bzw. Landwirtschaft. Mir wurde von beiden Seiten mit Hinweis auf Zahlen aus dem Bundesumweltamt versichert, dass der unangemessene Gülleeinsatz den weitaus überwiegenden Anteil am Nitratproblem ausmacht. Entsprechend zielführend dürfte es sein, mit der neuen Düngeverordnung hier den Hebel anzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Svenja Stadler

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