Lieber Herr Ganserer,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Allerdings habe ich Ihre Ausführungen nur teilweise nachvollziehen können.

1) Welche Relevanz haben 97 Bewegungen pro Stunde? Laut Staatsministerium handelt es ich dabei um einen rein theoretischen Wert, der nur unter optimalen Bedingungen im Betrieb erreichbar sei, s. Drucksache 15/4305. (In Ihrer Rechnung wird der Wert ja auch nicht verwendet!?)

2) Warum schrumpft die Kapazität des Flughafens?

3) Ich habe versucht, das von Ihnen verwendete Zitat im Urteil zu finden. Ohne die Auslassungen klingt es aber etwas anders: „Vielmehr geht auch der Senat davon aus, dass mit dem bestehenden Zwei-Bahn-System bei planbaren Betriebsbedingungen (praktische Kapazität) und unter Berücksichtigung technischer Verbesserungen sowie zweckdienlicher baulicher Maßnahmen (im Bereich des Vorfelds Ost) maximal 93 bis 94 Flugbewegungen pro Stunde – und damit maximal 480.000 Flugbewegungen im Jahr – am Verkehrsflughafen München abgewickelt werden können.“ Wenn der Koordinierungseckwert aber bei 89 liegt, sind das doch dann 16*(94-89)*365 = 29.200 Bewegungen weniger, oder?

4) Mir ist immer noch nicht klar, weshalb die Angabe von 525.000 Jahresbewegungen in den Wahlunterlagen zum Bürgerentscheid verwendet wurde. Oben genannte Drucksache stammt aus 2005, der Planfeststellungsbeschluss aus 2011, der Bürgerentscheid war in 2012. Abgesehen davon, dass es sich nur um eine simple Multiplikation und offensichtlich nicht um eine Kapazitätsberechnung handelt, weshalb wurde nicht die (damals aktuelle) Angabe aus den offiziellen Dokumenten verwendet?

5) Umgekehrt die Frage: Weshalb findet sich die Kapazitätsangabe von 525.000 nicht mehr bei den jüngeren Aussagen der Grünen? Dort ist nur noch von 480.000 die Rede, für die Verteidigung Ihrer Position wäre aber doch die höhere Zahl sinnvoller?