Wie stehen sie, zu schärferen Hygienestandards für Besucher von stationären Gesundheitseinrichtungen?

Bild zeigt Kandidaten Tim Detzner in einem blauen Hemd, mit Brille. Er lächelt.
Tim Detzner
DIE LINKE
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Frage von Robert S. •

Wie stehen sie, zu schärferen Hygienestandards für Besucher von stationären Gesundheitseinrichtungen?

Sehr geehrter Herr Detzner,

Insbesondere Einwohner in Pflegeheimen und Patenten in Krankenhäusern, gehören zu den schutzbedürftigsten Personen in unserer Gesellschaft hinsichtlich des Infektionsgeschehens.
Auch nach der Covid19 Pandemie sind diese stark gefährdet, wie beispielsweise in der Influenza Saison.
Werden sie sich für Post-Pandemische Hygienestandards für Besucher von o.g. genannten Einrichtungen stark machen? Dazu zählen verpflichtende Maßnahmen zur Händedesinfektion sowie das tragen eines Mund-Nasenschutzes während des Besucheraufenthaltes.

MFG
Herr Sonntag

Bild zeigt Kandidaten Tim Detzner in einem blauen Hemd, mit Brille. Er lächelt.
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich hiermit gerne beantworte.

Sie haben Recht, gerade pflegebedürftige, ältere und kranke Menschen sind besonders von Infektionskrankheiten bedroht und brauchen besonderen Schutz und damit solidarisches Handeln der Jüngeren & Gesünderen. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen haben hier eine besondere Verantwortung, der diese meistens auch mit hohen Hygienestandarts gerecht werden. Diese müssen allerdings regelmäßig überprüft werden und finanziell sowie personell abgebildet werden können.

Ich bin allerdings skeptisch ob ein generelles Mehr an Prävention immer angebracht und hilfreich ist, zumindest dann, wenn es mit individuellen Einschränkungen einhergeht. Gesundheitsschutz muss immer den Spagat zwischen Schutz und unzumutbarer Beschränkung persönlicher Freiheit schaffen und sollte daher nicht zu z.B. psychischen und sozialen Belastungen führen. Gerade die Menschen in Pflegeeinrichtungen sind auf ein menschliches Miteinander und soziale Kontakte (gerade zu Ihren Angehörigen) angewiesen. Hierfür ist gerade bei Menschen mit Einschränkungen im Hörvermögen oder der Gedächtnisleistung usw. das Gesicht der vertrauten Menschen gegenüber mit Lippenbewegungen und Mimik sehr wichtig. Insofern würde ich von einer generellen Maskenpflicht in Pflegeeinrichtungen außerhalb pandemischer Lagen abraten.

Wichtiger ist es mehr ausgebildete Pflegekräfte und Fachpersonal wie Sozialpädagog*innen, Psycholog*innen, Demenzhelfer*innen usw. zu haben und diese besser zu bezahlen. Die einzelnen Pflege- und Betreuungsleistungen müssen z.B. mittels einer Pflegevollversicherung und reformierten Abrechnungssytemen/Leistungkatalogen so vergütet werden, dass Pflege für alle bezahlbar ist und die Pflegeeinrichtungen auch in der Lage sind soviel Fachpersonal zu beschäftigen, wie es für eine möglichst individuelle, selbstbestimmte & menschenwürdige Pflege und Betreuung tatsächlich braucht.

Dafür werde ich mich im Bundestag stark machen.

Mit freundlichen Grüßen

Tim Detzner