Wird die Inbetriebnahme der Nord Stream 2 den Marktanteil der Gazprom am deutschen Gasaufkommen eher steigern oder eher senken?

Timon Gremmels
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Frage von Benedikt S. •

Wird die Inbetriebnahme der Nord Stream 2 den Marktanteil der Gazprom am deutschen Gasaufkommen eher steigern oder eher senken?

Bezugnehmend auf Ihre Antwort vom 12.1.21 darf ich korrigierend mitteilen, dass in dem deutschen Gasaufkommen natürlich keine Mengen aus Aserbaidschan enthalten sind. Auch dass Gasmengen aus Kasachstan nach D gelangen, war mir neu. Diese Länder werden ja auch nicht bei der von Ihnen herangezogenen Statista.de oder in der Statistik der BP genannt. Wirklich beachtlich dürfte aber sein, dass der Anteil von ca. 70% am Gasaufkommen dem russischen Gaskonzern zuzuschreiben ist, der die Gasmengen exklusiv exportiert. Ich hatte Sie auch um eine Stellungnahme zur Entstehung dieses hohen Marktanteils gebeten, i.e. warum bei Gesetzgebungsverfahren und im Wirtschaftsausschuss selbst ein Anteil von 55% nicht adressiert werden musste.
Die Frage beinhaltet auch, ob auch die Versorgungssicherheit durch die Nord Stream 2 eher zu- oder eher abnehmen wird. Hier die funktionierende Verlinkung: https://www.bundeskartellamt.de/DE/UeberUns/Publikationen/Berichte/berichte_node.html#doc4677874bodyText6

Timon Gremmels
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Deutschland ist eine Industrienation und soll es bleiben. Produzierende Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und Wohlstand für das Land.

Da wir in Deutschland über nicht genügend Ressourcen verfügen, um unseren Energiebedarf zu decken, sind wir auf Importe angewiesen. Zum jetzigen Stand kann Erdgas aus Russland sowohl umweltverträglicher als auch günstiger eingekauft werden, als Flüssiggas aus Qatar oder den USA.

Um unsere Abhängigkeit zu senken, werden wir in den nächsten Jahren den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv vorantreiben.

Bei neuen Gaskraftwerken gilt die Regel: sie müssen mittelfristig umstellbar sein auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff.

Mit freundlichen Grüßen 

Timon Gremmels