Frage an Tonka Wojahn bezüglich Innere Angelegenheiten

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Tonka Wojahn
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Frage von Alexandra F. •

Frage an Tonka Wojahn von Alexandra F. bezüglich Innere Angelegenheiten

Guten Tag Herr Woran,

wie stehen Sie zu dem Ausbau der A100 ? Was soll mit den Anwohnern passieren die nun aus ihren Wohnungen " geschmissen " werden ?

Wie sehen Sie das Tempelhofes Feld in ein paar Jahren und zu welchem Erfolg soll die Legalisierung von Cannabis führen ?

A. F.

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Sehr geehrte Frau F.,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich wie folgt beantworte:

1. Wie stehen Sie zu dem Ausbau der A100 ? Was soll mit den Anwohnern passieren die nun aus ihren Wohnungen " geschmissen " werden ?

Ich stehe sehr kritisch dem Ausbau der A100 gegenüber und betrachte ihn als sinnlos. Verschiedene Gutachten zeigen auf, dass der Ausbau nicht zu einer Verkehrsentlastung, sondern zu einer zusätzlichen Belastung und Staus führen würde. So z.B. wird der Ausbau eine Abkürzung für den Schwerlastverkehr durch die Stadt schaffen – das für die Menschen und die Umwelt in der Stadt zu wollen, ist für mich absurd. Der Ausbau gilt mit der veranschlagten Summe von fast 1. Mrd. Euro als die teuerste Strecke Deutschlands, ist nicht an die Verkehrsprognosen im Hinblick auf ein sich ständig veränderndes Flughafenprojekt angepasst, Häuser werden abgerissen, Kleingärten abgeräumt und Bäume gefällt. Ich lehne das ab. Für mich persönlich und als Grüne sind Bus, Bahn und Fahrrad die zentralen Bindeglieder für die Mobilität in unserer Stadt. Durch die Verbesserung der Qualität des öffentlichen Nahverkehrs und eine 5-minütige Taktung der S-Bahn können wir die Verkehrssituation in der Stadt viel besser entlasten als durch den Ausbau eines teuren Stücks Autobahn.

2. Wie sehen Sie das Tempelhofer Feld in ein paar Jahren?

Ich sehe das Tempelhofer Feld als ein freies Gelände, das die vielfältige Nutzung durch die Berlinerinnen und Berliner und ihre Gäste, die jetzt schon dort stattfindet, auf Dauer ermöglicht. Ich sehe eine behutsame Randbebauung. Ich sehe keine menschenunwürdige Unterbringung von geflüchteten Menschen in den Hallen. Ich sehe einen Ort, der als Freiraum inmitten der Großstadt für Begegnungen zwischen den Menschen und ihre Freizeitgestaltung dient.

3. Zu welchem Erfolg soll die Legalisierung von Cannabis führen?

Wir sind Zeugen, dass die Drogenpolitik der simplen Verbote nicht funktioniert. Die derzeitige Drogenpolitik begünstigt den Schwarzmarkt, verhilft ihn zu hohen Gewinnen und führt zu einer Kriminalisierung der Konsument*innen, anstatt das Problem im Kern zu treffen. Meiner Meinung nach müssen wir viel mehr für die Prävention und die Aufklärung über die Gefahren tun. Der Drogenhandel setzt sich trotz erheblicher Polizeieinsätze fort und verunsichert die Menschen im öffentlichen Raum. Daher sehen wir Grüne es als eine Möglichkeit, durch einen kontrollierten Cannabis-Verkauf die Verbraucher*innen besser zu schützen und die Prävention zu stärken. So sollen landeseigene oder durch das Land lizensierte Cannabis-Verkaufsstellen eingerichtet werden, die mit Beratungsstellen zur Suchtprävention verknüpft werden.

Mit freundlichen Grüßen

Tonka Wojahn

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