Frage an Volker Wissing bezüglich Wirtschaft

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Volker Wissing
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Frage von Alexander M. •

Frage an Volker Wissing von Alexander M. bezüglich Wirtschaft

Paintball Verbot!

Sehr geeehrter Herr Dr. Wissing!

Ich betreibe seit 2006 eine gewerbliche Paintballanlage in Kandel ( mit Baugenehmigung, beim Finanzamt gemeldet etc. ). In dieser Zeit gab es keinerlei Vorfälle oder ähnliches. Bei einer Kontrolle im Jahre 2008 wurden von den Behörden auch keine Mängel oder Vergehen festgestellt.
Ein komplettes Paintball Verbot würde einen Grossteil meiner beruflichen Existenz zerstören und vielen anderen Händlern, Felbetreiber, Herstellern etc. wird es ähnlich ergehen.
Es ist mir nicht verständlich dass in solch harten wirtschaftlichen Zeiten Arbeitsplätze, Existenzen,Betriebe und Firmen von der Politik bewusst zerstört werden und gleichzeitig Milliarden von Steuergeldern in marode Banken gepumpt werden ( die selbst verschuldet in eine Misere gekommen sind ).
Es besteht auch kein Zusammenhang zwischen dem Amoklauf in Winnenden und dem Paintballsport.

Ich bitte Sie die genannten Punkte in Ihre politische Arbeit und in die anstehenden Abstimmungen einfliessen zu lassen.

MFG
Mayer Alexander

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Mayer,

vielen Dank für Ihre Frage vom 8. Mai.

Die Initiative für ein Verbot des Paintballsports kann ich nicht nachvollziehen. Meines Wissens gibt es keine wissenschaftliche Untersuchung darüber, dass Personen, die diesem Sport nachgehen, in einem erhöhten Maße eine Gefährdung darstellen. Wenn der Sport aber nicht das Problem ist, dann kann ein Verbot auch keine Lösung sein, insbesondere nicht im Hinblick auf die Vermeidung künftiger Amokläufe. Die Initiative von CDU/CSU und SPD soll Handlungsfähigkeit demonstrieren und ist doch Ausdruck politischer Hilflosigkeit. Wer so vorgeht, der muss auch irgendwann Kindern das Cowboy-und-Indianer-Spiel verbieten. Zunächst einmal müssten CDU/CSU und SPD darlegen, auf welchen Daten und wissenschaftlichen Forschungsergebnissen ihre Initiative beruht. Das wäre die Voraussetzung, dass man überhaupt ernsthaft über einen solchen Vorschlag diskutieren kann.

"Gefühlte Wahrheiten" sind keine Grundlage für eine verantwortungsvolle Politik und gänzlich ungeeignet Eingriffe in die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger zu rechtfertigen - und sei es auch nur die Freiheit, sich mit Farbkugeln zu beschießen. Der Staat muss die Gefährlichkeit beweisen und nicht die Bürgerinnen und Bürger die Ungefährlichkeit.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB

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