Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Vollkommen richtig: Die Schieneninfrastruktur wurde jahrzehntelang vernachlässigt und die Grenzen der Belastbarkeit überschritten. Ich starte jetzt das größte Sanierungsprogramm in der Geschichte der deutschen Eisenbahn. Rekordsummen stehen für die Generalsanierung des Schienennetzes, den Neu- und Ausbau der Infrastruktur, für die Digitalisierung als auch der Modernisierung von Bahnhöfen bereit.

Mit der Gründung der gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte DB InfraGO haben wir einen entscheidenden ersten Schritt gesetzt. Es ist die größte Strukturreform in der Geschichte der Deutschen Bahn. Die DB InfraGO ist durch ihre Ausrichtung auf gemeinwohlorientierte Ziele so ausgestaltet, dass zusätzliche Mittel im Sinne einer Stärkung der Leistungsfähigkeit des Netzes genutzt werden können. Eine der wichtigsten Aufgaben der DB InfraGO wird die Generalsanierung von 40 Hochleistungskorridoren sein. Statt der bisherigen Sanierung „unter rollendem Rad“, also schrittweise kleine Arbeiten, sollen während einer Vollsperrung der Strecke Gleise, Weichen, Oberleitungen, Signale und auch Bahnhöfe gleichzeitig modernisiert werden, damit dann für längere Zeit keine den Zugbetrieb einschränkenden Reparaturen durchgeführt werden müssen. Die definierten 40 Hochleistungskorridore können nach der erfolgten Sanierung mit einer gesteigerten Taktung und Geschwindigkeit genutzt werden – was wiederum zusätzliche Kapazitäten eröffnet. Die Generalsanierung, die Hand in Hand geht mit einer umfassenden Digitalisierung, ist das Fundament für den weiteren Neu- und Ausbau der Schiene. 

Es liegt auf der Hand, dass es für den Deutschlandtakt neben einem funktionierenden Bestandsnetz auch Neu- und Ausbaustrecken braucht. Mithilfe des Deutschlandtakts sollen Züge deutschlandweit besser aufeinander abgestimmt und dadurch Umsteige-, Reise- und Transportzeiten deutlich gesenkt werden. Das Ziel: öfter, schneller, überall – im Personen- und Güterverkehr. 

Darüber hinaus habe ich das Deutschlandticket vorgeschlagen und umgesetzt. Dadurch ist es gelungen, den Tarifdschungel des ÖPNV aufzulösen. Auch hier stellen wir Rekordsummen für die Finanzierung des Tickets sowie den Ausbau des ÖPNV bereit. Es ist allerdings an den Ländern, ihrer Verantwortung qua Zuständigkeit gerecht zu werden und das Angebot passgenau zu verbessern sowie Verwaltungs- und Bürokratiekosten abzubauen. 

Mit besten Grüßen

Dr. Volker Wissing