Die Elektroautoprämie subventioniert schlimmstenfalls einen leistungsstarken Elektrosuv als Elterntaxi. Warum prämiert man stattdessen nicht den Kauf von Fahrrädern, die jede/r nutzen kann/darf?

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Frage von Ralf M. •

Die Elektroautoprämie subventioniert schlimmstenfalls einen leistungsstarken Elektrosuv als Elterntaxi. Warum prämiert man stattdessen nicht den Kauf von Fahrrädern, die jede/r nutzen kann/darf?

Sehr geehrter Herr Wissing,

anbei die Vorteile einer Fahrrad Prämie, welche gleichzeitig Nachteile der E-Auto Prämie darstellen:

+ Gleichberechtigung (Alter der Zielgruppe, keine Fahrerlaubnis notwendig, Arm & Reich werden berücksichtigt)
+ Reduzierung des Flächenverbrauchs (Fahrräder brauchen weniger Platz als E-Autos)
+ Reduzierung der Emissionen (Fahrräder machen weniger Geräusche und stoßen weniger Schadstoffe bei der Herstellung und Nutzung - Bremsen, Reifenabrieb, Verschleiß, etc. - aus)
+ Belebung der Innenstädte (Autofahrer werden sich hüten Parkplatzsuche zu betreiben und die immer höheren Preise für das Parken zu begleichen, Radfahrer suchen eher die Innenstadt auf)
+ besserer und effektiverer Einsatz von Steuergeldern (wie viele Fahrräder erhält man für die Prämie eines E-Autos?)

Mit freundlichen Grüßen
R. M.

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Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Überall suchen und forschen wir nach der einen Mobilitätslösung, die alles bietet. Sie soll effizient sein, klimafreundlich, bezahlbar, unabhängig von fossilen Kraftstoffen und möglichst noch ein Gefühl von Freiheit vermitteln. Das klingt nach einer Traumvorstellung, aber es gibt sie längst: Das Fahrrad kombiniert so gut wie alle diese Aspekte. Das Fahrrad ist ein modernes, fortschrittliches Verkehrsmittel. Und es ist ein wichtiger Technologieträger: Es ist Vorreiter für Elektroantriebe und gewinnt durch die Digitalisierung weiter an Attraktivität.

 

Völlig zurecht ist das Fahrrad daher in der Bevölkerung überaus beliebt. Das zeigen die aktuellen Verkaufszahlen und die langen Lieferzeiten – insbesondere für Elektrofahrräder. Um die Beliebtheit des Fahrrads bei den Menschen zu steigern, bedarf es daher keiner großflächigen Förderung.

 

Gleichwohl forciert die Bundesregierung die Weiterentwicklung und Verbesserung des Radverkehrs auf Vielfältige Art und Weise. Denn um noch mehr Menschen für das Rad zu begeistern, brauchen wir optimale Rahmenbedingungen. Gemeinsam mit den Ländern und Kommunen schaffen wir das dichteste und sicherste Radverkehrsnetz, das wir je hatten. Das Sonderprogramm „Stadt und Land“ stellt den Ländern und Kommunen Mittel für den Ausbau eines sicheren, lückenlosen und baulich getrennten Radnetzes vor Ort bereit. Darüber hinaus fördert das BMDV eine Vielzahl innovativer Infrastrukturprojekte – etwa Brücken, Tunnel und Kreuzungslösungen. Gestützt durch den „Nationalen Radverkehrsplan 3.0“, der neuen bundesweiten Rahmenstrategie zur Radverkehrsförderung, bringt das BMDV den Radverkehr in Deutschland voran.  

 

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB

 

 

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