Wann gibt es endlich einen vernünftigen Umgang mit kranken Menschen im Straßenverkehr?
Sehr geehrter Herr Wissing,
als Cannabis-Patient mit einer unheilbaren Autoimmunkrankheit hat die Therapie mein Leben erheblich verbessert. Patienten handeln verantwortungsbewusst und überprüfen kontinuierlich die Fahrtüchtigkeit in Abstimmung mit Ärztinnen und Ärzten. Dennoch belasten sie Ängste vor kostspieligen medizinischen Gutachten und MPU, die bedauerlicherweise zur Realität gehören. Wie soll jemand ohne Führerschein Arzttermine wahrnehmen oder beruflichen Verpflichtungen nachkommen, besonders in ländlichen Gebieten? Es ist perfide, kranke Menschen so zu belasten. Ein krankes Leben ist bereits schwer genug. Ich fordere Sie auf, diesen Zustand zu ändern und die Rahmenbedingungen für den Einsatz von medizinischem Cannabis zu verbessern. Es steht außer Frage, dass niemand unter dem Einfluss von berauschenden Substanzen am Steuer sitzen sollte. Die aktuelle Regelung bedeutet jedoch eine immense psychische Belastung für Patienten.
Mit freundlichen Grüßen,
M.H.
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wie Sie sicherlich mitverfolgt haben, arbeitet die Bundesregierung an einem Konzept, welches auch die Anpassung der Grenzwerte mit sich ziehen wird. Die Frage ist insgesamt durchaus komplex und ich verstehe Ihre Situation. Wichtig ist, dass wir für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Straßenverkehrs eine gute und ausgewogene Lösung finden.
Mit besten Grüßen
Dr. Volker Wissing