Frage an Alexander Ulrich von Kai M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Ulrich,
wie stehen Sie dazu, dass Deutschland / die EU Drittweltländern Entwicklunghilfe sendet, aber gleichzeitig mit massiv subventionierten Agrarexporten der einheimischen Landwirtschaft schweren Schaden anrichtet?
Mit freundlichen Grüßen
K. M.
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
DIE LINKE setzt sich für eine Neuausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands ein. Die Fraktion DIE LINKE versteht Wirtschaftsbeziehungen, die auf Basis von Gerechtigkeit und Solidarität aufgebaut sind, als wichtige Direktinstrumente gegen Armut, Gewalt und Krieg. Allerdings wurden die deutsche und die europäische Entwicklungshilfe oft als Mittel der Einmischung sowie des Vorantreibens der wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen der Geberländer missbraucht.
Subventionierte Agrarexporte, die der Interessen der Agrarindustrie und der internationalen Konzerne dienen, sind kontraproduktiv und verhindern die souveräne Entwicklung der Drittländer. Eine gerechte Entwicklungszusammenarbeit sollte daher sowohl Ernährungssouveränität in den betroffenen Ländern fördern und sie dabei unterstützen, eine eigenständige und nachhaltige Entwicklung umzusetzen. DIE LINKE fordert u.a., dass Rohstoffe angemessen bezahlt werden und dass ihre Verarbeitung in den Herkunftsregionen erfolgt.
Die soziale Ungleichheit weltweit wurde durch die neoliberale Politik der letzten Jahrzehnte weiter verschärft. Statt eine selbstbestimmte Entwicklung in Drittländern zu fördern, haben neoliberale Reformen in Deutschland zu größeren Entwicklungsunterschieden geführt. DIE LINKE fordert daher eine Neuorientierung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen, die eine globale Umverteilung vorantreibt.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Ulrich
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