Wie stehen Sie zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz?

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Andreas Philippi
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Frage von Lara M. •

Wie stehen Sie zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz?

Sehr geehrte Herr Philippi,

der Entwurf des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes der Ampelkoalition sieht für Frauen folgendes vor:

- kein Recht mehr auf Intimität und Schutzräume (Toiletten, Krankenhaus, Gefängnis, Frauenhäuser...)
- keinen fairen Wettbewerb im Sport mehr
- keine Parität in Politik und Wirtschaft (durch Besetzung von Quotenplätzen durch biologische Männer)

wenn sich jeder Mann ohne weitere Kontrolle per Sprechakt zur Frau erklären kann.

Wie stehen Sie dazu?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau M.

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Selbstbestimmung. 

Als Sozialdemokrat trete ich gegen jegliche Form der Diskriminierung von transgeschlechtlichen Menschen und für eine vielfältige Gesellschaft ein. Meine Haltung werde ich daher auch als Teil der SPD-Bundestagsfraktion im Rahmen der Gesetzgebung mit einfließen lassen. Gemeinsam mit unseren Koalitionsparter:innen haben wir vor, wichtige queerpolitische Vorhaben umzusetzen.

Einer unserer ersten Schritte ist es, das menschenunwürdige Transsexuellengesetz endlich abzuschaffen und durch ein Selbstbestimmungsgesetz zu ersetzen. Unser Ziel ist es, die Situation von transgeschlechtlichen Menschen unter anderem dadurch zu verbessern, dass es in Zukunft möglich sein wird, die Änderung des Geschlechtseintrages im Personenstand per Selbstauskunft im Standesamt vorzunehmen. Dafür sind keine Zwangsberatungen, kostenintensiven Gutachten, ärztlichen Atteste oder Gerichtsverfahren mehr nötig.

Was Sportwettkämpfe angeht, haben wir uns als Gesellschaft zu sehr an die Zweiteilung Mann/Frau gewöhnt. Sportliche Wettbewerbe sind jedoch viel fairer, wenn sie lediglich in Leistungsklassen – wie zum Beispiel Gewichtsklassen – eingeteilt werden. Die Existenz von transgeschlechtlichen Menschen ist daher eine Chance für uns als Gesellschaft. Eine Chance, Normen und Zwänge zu erkennen, die uns im Alltag sonst gar nicht mehr bewusst sind.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Andreas Philippi