Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Förderung von Wasserstoffautos, welches ich Ihnen gerne beantworten möchte.

Aus umweltfreundlicher Perspektive ist Wasserstoff nicht gleich Wasserstoff. Man muss festhalten, dass es sich bei Wasserstoff nicht immer um ein „grünes“ Produkt handelt. Oft wird Wasserstoff nämlich aus Erdgas hergestellt – was als Rohstoff aufgrund der aktuellen  Energiekrise zu Mangelware geworden ist. Die Förderung von grünem Wasserstoff ist daher erklärtes Ziel der aktuellen Bundesregierung.

Bei Wasserstoffautos bzw. Brennstoffzellen-Autos handelt es sich auch um sog. E-Autos, mit dem Unterschied, dass in der Brennstoffzelle der elektrische Strom aus Wasserstoff gewonnen wird. Derzeit setzen die meisten Hersteller in der Produktion auf Elektrobatterieantriebe.  Grund ist hierfür die noch zu hohen Preise in der Produktion für brennstoffzellenbetriebene Modelle. Hinzu kommt eine nicht gut vorhandene Tank-Infrastruktur.

Das Bundesministeriums für Digitales und Verkehr  (BMDV) fokussiert nunmehr seine Förderung auf den Ausbau des  Tankstellennetzes für Nutzfahrzeuge und Busse. Zum 13.10.2022 sind 12 H2-Tankstellen für Busse und schwere Nutzfahrzeuge zu 350 bar in  Betrieb, vier weitere im sog. Optimierungsbetrieb (zugänglich, aber noch  nicht offiziell eröffnet), neun errichtet (aber noch nicht in Betrieb) bzw. in Bau oder konkreter Planung. Weitere sollen demnächst folgen. Hierzu steht für den Aufbau einer Lade- und Wasserstoffbetankungsinfrastruktur dem BMDV ein eigener Titel im Klima- und Transformationsfonds (KTF) zur Verfügung.

Insgesamt könnte aber, wie Sie zurecht sagen, eine noch stärkere Förderinitiative helfen, die Nachfrage und somit auch das Angebot zu erhöhen. Gerade im Bereich der schweren Fahrzeuge ist Wasserstoff aber wichtig, um die Antriebswende im Verkehrssektor umzusetzen. Hier wird ganz klar auf Wasserstoff als alternativen Kraftstoff gesetzt. Gefördert wird deswegen auch die weitere Forschung zur Gewinnung von grünem Wasserstoff.

Ich bin davon überzeugt, dass es zu Erreichung einer klimafreundlichen Verkehrswende, nicht nur einen Königsweg für die Mobilität der Zukunft geben wird. Hier müssen wir uns breiter und ergebnisoffener aufstellen.

Mit besten Grüßen und bleiben Sie gesund

Ihr Andreas Philippi