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Wie erklären Sie gutsituierten Rentner, dass sie von dem neuen erhöhten Beitragsbemessungsgrenzwert erfasst werden und so ab 2026 monatlich deutlich mehr an ihre Krankenkasse zahlen müssen?

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Anja Weisgerber
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Frage von Ilona U. •

Wie erklären Sie gutsituierten Rentner, dass sie von dem neuen erhöhten Beitragsbemessungsgrenzwert erfasst werden und so ab 2026 monatlich deutlich mehr an ihre Krankenkasse zahlen müssen?

Nach der Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der KV um 6,5 Prozent von 2024 auf 2025 soll diese Grenze nun um weitere 5,4 Prozent auf 5.812,50 Euro steigen, mit der Folge, dass "gutsituierte" Rentnerinnen und Rentner - Dank einer großzügigen Betriebsrente, für die sie auch den Arbeitgeberanteil selbst bezahlen müssen - von diesem neuen Grenzwert erfasst werden und so ab 2026 monatlich einen deutlich höheren Krankenkassenbeitrag zahlen müssen, ohne dafür mehr Leistung beanspruchen zu können als jeder andere Pflichtversicherte auch.

Sollte dies das Verständnis der Politik für eine "gerechte Ausgestaltung" der Sozialleistungen sein?

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Antwort von CSU

Sehr geehrte Frau B.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. 

Ihren Punkt kann ich gut nachvollziehen. Uns eint das gemeinsame Ziel, dass die Menschen wieder mehr Netto vom Brutto haben. Die Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze ist dafür jedoch im Zweifel nicht der geeignete Ansatzpunkt.
Die Beitragsbemessungsgrenze in der Sozialversicherung wird jährlich nach gesetzlich festgelegten Vorgaben angepasst. Bei der entsprechenden Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bestehen daher nur sehr geringe Gestaltungsspielräume.
Gleichzeitig ist klar, dass sich strukturelle Herausforderungen nicht allein mit finanziellen Mitteln lösen lassen. Wir benötigen grundlegende Sozialreformen, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die langfristige Stabilität unserer Systeme sichern. Darüber werden wir in den kommenden Monaten intensiv beraten und entsprechende Entscheidungen treffen.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre 
Anja Weisgerber 

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