Wie wollen Sie verhindern, dass die RED 2025 durch Bootloader-Sperren Custom ROMs unmöglich macht und so Nutzerfreiheit, Innovation und Gerätelebensdauer einschränkt?
Ab 2025 schreibt die EU-Richtlinie 2014/53/EU (Radio Equipment Directive, RED) vor, dass Funkgeräte wie Smartphones nur noch autorisierte Software ausführen dürfen. Mehrere Hersteller, darunter Samsung, sperren deshalb den Bootloader (z. B. mit One UI 8), was die Installation von Custom ROMs unmöglich macht.
Custom ROMs sind von unabhängigen Entwicklern erstellte Betriebssystemversionen, die Geräte oft viele Jahre länger mit Sicherheitsupdates versorgen, als der Hersteller es tut. Sie erhöhen Datenschutz, bieten neue Funktionen und reduzieren Elektroschrott.
Kritiker befürchten, dass diese Sperren die Marktmacht großer Hersteller ausbauen und Innovation hemmen. Beispiel: LineageOS unterstützt Geräte, die vom Hersteller seit Jahren keine Updates mehr erhalten.
Hier ein paar beispiele für customroms:
https://lineageos.org/
https://www.sammobile.com/
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht!
Herzlichen Dank auch für den Hinweis auf die Änderungen in der Funkanlagen-Richtlinie und für das Teilen Ihrer Befürchtungen, dass damit unabhängige oder open-source Betriebssysteme faktisch von Smartphones verschwinden könnten.
Die Novelle der RED hat vor allem das einheitliche Laden von mobilen Funkgeräten ermöglicht und das einheitliche Ladekabel gebracht. Außerdem wurden neue Anforderungen an Cybersecurity erfüllt. Ich nehme an, dass hier – in der Konformitätserklärung durch die Hersteller, dass ihre Produkte den Sicherheitsstandards entsprechen – in der Praxis das Problem auftaucht, da bei eigenen - vermutlich nicht bei anderen Betriebssystemen - diese Garantie gegeben werden kann.
Ich stimme zu, dass gerade in einer Zeit rasant wachsender Abhängigkeit von Tech-Unternehmen, der Frage europäischer Unabhängigkeit und der Notwendigkeit des Übergangs zur Kreislaufwirtschaft der Effekt der RED, indirekt die Marktmacht der großen Hersteller zu stärken, sicher nicht beabsichtig war.
In der Praxis gilt es nun, eine Abwägung der auch stetig wachsenden Ansprüche an Cybersecurity mit europäischer technischer Souveränität durch offene und faire Märkte zu schaffen. Das Gesetz für digitale Märkte oder auch das Recht auf Reparatur können hier Ansätze bieten.
Als Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament setzen wir uns in unserer parlamentarischen Arbeit auch weiterhin für faire und nachhaltige Märkte ein.
Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren. Ich lade Sie herzlich ein, meine Arbeit als Europaabgeordnete über meinen Newsletter zu verfolgen:
https://www.annacavazzini.eu/newsletter/
Viele Grüße
Anna Cavazzini
