Können wir im Angesicht der Klimakrise den Neubau einer Autobahn in Hamburg (A26 Ost) noch verantworten?

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Aydan Özoğuz
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Frage von Jonas V. •

Können wir im Angesicht der Klimakrise den Neubau einer Autobahn in Hamburg (A26 Ost) noch verantworten?

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Sehr geehrter Herr V.,

 

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 19. August.

 

Gerne will ich Ihnen beantworten, warum ich den Ausbau der A26 Ost nach wie vor für sinnvoll erachte, denn durch diesen Ausbau trägt der Senat zur Entlastung des Verkehrs im Hamburger Stadtgebiet bei.

 

Die für die A26 Ost im Bürger:innengutachten festgehaltenen Forderungen – insbesondere die Troglösung im Osten sowie das Galeriebauwerk entlang der A1 – werden weitestgehend umgesetzt, die Bürger:innenbeteiligung war der Hamburger SPD an dieser Stelle sehr wichtig.

Der SPD-geführte Senat wird einer Bebauung nur nördlich der Trasse in Kirchdorf zustimmen. Die Flächen südlich der Trasse sollen – abgesehen von den dortigen Siedlungsgebieten – dauerhaft für den Naturraum gesichert werden. Wir werden eine Ausweisung dieser Flächen als Naturschutzgebiet prüfen – dabei soll dort auch weiterhin landwirtschaftliche Nutzung möglich sein. Die Raststätte Stillhorn wird nach den Fernstraßenplanungen zurückgebaut. Ihre Flächen werden, soweit sie nicht für Fernstraßenzwecke benötigt werden, in diesem Zusammenhang zur Wohnumfeldverbesserung auf der Westseite bzw. zur Renaturierung auf der Ostseite genutzt. Die Fläche an der Ostseite wird unter Nutzung als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahme dem Landschaftsschutzgebiet zugeschlagen. Im Zuge der erwarteten Entlastungen des umliegenden Straßennetzes werden Verbesserungen für Rad und Fußverkehr durchgeführt. Dies gilt insbesondere für den im Bürger:innengutachten geforderten Teilrückbau der Otto-Brenner-Straße, aber auch für die B73. Diese wird von einer Bundesstraße zu einer städtischen Hauptverkehrsstraße abgestuft und mithilfe des Magistralenkonzeptes städtebaulich aufgewertet. In diesem Rahmen soll auch geprüft werden, an welchen Stellen die Straße auch zweispurig zurückgebaut werden kann. Ziel sind maßgebliche Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr und die Verkehrssicherheit aber auch für die Stadtentwicklung in Harburg.

 

Ich denke, wir haben ein gutes, ausgewogenes Mobilitätskonzept entwickelt, das zu einer signifikanten Verminderung des hohen Verkehrsaufkommens im Stadtgebiet führen wird und dabei den ökologische Vielfalt im Auge behalten wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Aydan Özoğuz, MdB

 

 

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