Warum verhindern die Grünen das zweite Windrad auf der Hornisgrinde?

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Frage von Thomas F. •

Warum verhindern die Grünen das zweite Windrad auf der Hornisgrinde?

Die Genehmigung zur Lachnummer angeblich soll das Windrad die Auerhühner stören Meiner Meinung nach sind die vielen Menschen auf der Hornisgrinde mehr Störung als alles andere. Die Forderung nach 50 Ha Ausgleichsfläche finde ich eine Lachnummer die man einem Unternehmen aufdrücken will der die Energiewende voranbringen will.

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Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihre Meinung zum Thema Windenergieanlage (WEA) auf der Hornisgrinde.

Der Genehmigungsprozess einer WEA auf der Hornisgrinde beinhaltet, neben einer normalen planerischen Tätigkeit zu einem Bauvorhaben, auch die Befragung der Träger öffentlicher Belange. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg mit Sitz in Freiburg ist einer dieser Träger öffentlicher Belange. Sie umfasst unter anderem auch das Thema Wildtierforschung und Waldvögel; hier wird auch das Thema Auerhuhn betreut. Als Forschungseinrichtung der Landesforstverwaltung (LFV) ist die FVA dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) zugeordnet.

Die Hornisgrinde ist mit ihrer Windhöffigkeit ein Standort mit besonderen Vorteilen. Jedoch auch ein Standort mit einer sehr fragilen Naturlandschaft. Daher besteht (unter anderem für das akut vom Aussterben bedrohte Auerhuhn) auch eine besondere Fürsorgepflicht. Ich spreche mich persönlich für die Realisierung der WEA auf der Hornisgrinde aus, insbesondere vor dem Hintergrund der Energiesicherheit.

Allerdings erfordert eine rechtssichere Umsetzung bestimmte Voraussetzungen, unter anderem die Betrachtung etwaiger Ausgleichsflächen. Damit der Ausbau der Erneuerbaren zügiger umgesetzt werden kann und dabei gleichzeitig „die Natur nicht unter die Räder kommt“ erarbeitet eine Task Force Erneuerbare Energien in BW Lösungen. Einige Vorschläge sind bereits umgesetzt (zum Beispiel der Wegfall des Widerspruchsverfahrens) andere werden folgen. Das klare Ziel lautet: mindestens die Halbierung der Genehmigungsverfahren um – zum Beispiel auf der Hornisgrinde – den Ausbau der Erneuerbaren aktiv zu beschleunigen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Mettenleiter

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