Wie stehen Sie dazu, dass durch "just in time" vor allem den (Auto-) Konzernen die Teile ausgehen/fehlen und der Staat Millionen an Kurzarbeitergeld an die Mitarbeiter bezahlt?

Portrait von Bernd Riexinger
Bernd Riexinger
DIE LINKE
90 %
26 / 29 Fragen beantwortet
Frage von Michael G. •

Wie stehen Sie dazu, dass durch "just in time" vor allem den (Auto-) Konzernen die Teile ausgehen/fehlen und der Staat Millionen an Kurzarbeitergeld an die Mitarbeiter bezahlt?

Sehr geehrter Herr Riexinger,
meiner Meinung nach sind dies (siehe meine Frage) schwerwiegende Verfehlungen bezüglich des wirtschaftlichen Handeln auf Kosten des Staates, wie kann dies sein? Wollen sie dagegen etwas unternehmen? Wenn ja, was?
Danke Ihnen

Portrait von Bernd Riexinger
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr G.,

Vielen Dank auch für die Fragen.

Ich teile Ihre Kritik vollständig, die mit der Frage verbunden ist. Klar ist auch, dass die Beschäftigten nicht unter den Fehlentscheidungen des Managements leiden sollen. Just-in-time-Produktion hat sich auch in der Pandemie bei Masken und Medikamenten als ein riesiges Problem dargestellt. Zumal diese Produktionsweise auch ökologisch bedenklich ist, da es die Warenlager quasi auf die Straße verlagert. Man fragt sich schon, worin eigentlich noch das viel beschworenen unternehmerische Risiko liegt, wenn Risiken, die bewusst als Produktionsstrategie gewählt wurden, letztlich finanziell durch die Sozialversicherung aufgefangen werden; hier durch das Kurzarbeitergeld. Eine der Voraussetzung für Kurzarbeitergeld lautet, dass der Arbeitsausfall auf „einem unabwendbaren Ereignis beruht“. Offensichtlich sollte klargestellt werden, dass just-in-time-Produktion ohne Vorkehrungen diesen Tatbestand nicht erfüllt.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Riexinger

Portrait von Bernd Riexinger
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr G.,

Vielen Dank auch für die Fragen.

Ich teile Ihre Kritik vollständig, die mit der Frage verbunden ist. Klar ist auch, dass die Beschäftigten nicht unter den Fehlentscheidungen des Managements leiden sollen. Just-in-time-Produktion hat sich auch in der Pandemie bei Masken und Medikamenten als ein riesiges Problem dargestellt. Zumal diese Produktionsweise auch ökologisch bedenklich ist, da es die Warenlager quasi auf die Straße verlagert. Man fragt sich schon, worin eigentlich noch das viel beschworenen unternehmerische Risiko liegt, wenn Risiken, die bewusst als Produktionsstrategie gewählt wurden, letztlich finanziell durch die Sozialversicherung aufgefangen werden; hier durch das Kurzarbeitergeld. Eine der Voraussetzung für Kurzarbeitergeld lautet, dass der Arbeitsausfall auf „einem unabwendbaren Ereignis beruht“. Offensichtlich sollte klargestellt werden, dass just-in-time-Produktion ohne Vorkehrungen diesen Tatbestand nicht erfüllt.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Riexinger

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Bernd Riexinger
Bernd Riexinger
DIE LINKE