Lieber Herr Johanneßen,

Vielen Dank für Ihre Glückwünsche und auch für Ihre Frage.

Auch als Bundestagsabgeordnete setze ich mich weiterhin für lokale Themen ein.

Am 25. Mai 2014 haben 739.124 Berliner*innen (und damit die Mehrheit der abgegebenen Stimmen) dem Volksentscheid „100% Tempelhofer Feld“ zugestimmt. Diese Initiative habe ich von Anfang an – damals noch als Mitglied des Abgeordnetenhauses in Berlin - unterstützt und tue das auch noch heute als Bundestagsabgeordnete.

Die Berliner*innen haben gesprochen! Das Ergebnis des Volksentscheides war eindeutig und sollte nicht nachträglich in Frage gestellt werden. Denn klar ist, dass diese durch ein direkt demokratisches Instrument getroffene Entscheidung respektiert werden sollte. Eine Bebauung kommt für mich daher nicht in Frage.
Denn das Tempelhofer Feld ist für Berliner*innen nicht mehr wegzudenken. Dort schafft man es buchstäblich „Luft zu schnappen“. Es ist ein einzigartiger Ort für eine Großstadt, der nicht nur einen weiten Blick und verschiedenste Freizeitaktivitäten erlaubt, sondern auch aufgrund seiner Lage und Größe eine herausragende stadtklimatische Funktion für die Innenstadt besitzt. Dies auch vor dem Hintergrund der gesamtklimatischen Veränderungen der nächsten Jahrzehnte für Berlin.

Zudem hat sich gerade in Pandemiezeiten gezeigt, dass das Tempelhofer Feld für die Berliner*innen ohne eigene Gartenfläche unerlässlich ist: Für Spaziergänge, für sportliche Aktivitäten und auch zur Entspannung an der frischen Luft – ohne sich in engen und überfüllten Parks tummeln zu müssen. Auch unter Infektionsschutzaspekten hat sich das Tempelhofer Feld bewährt.

Aus diesen Gründen bin ich – ebenso wie die Mehrheit der Berliner*innen - ausdrücklich gegen eine Randbebauung und für die Erhaltung im derzeitigen Zustand.

Herzliche Grüße
Canan Bayram