Sehr geehrter Herr Rzehaczek,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte. Was wir heute vorfinden ist ein Schwarzmarkt für illegale Drogen, auf dem es keine Regeln gibt und Jugendliche ungeschützt sind. Für uns ist das ein Beweis, dass die repressive Drogenpolitik in Deutschland gescheitert ist. Jenseits dessen, dass die Verfolgung von Cannabis-Konsument*innen Polizei und Staatsanwaltschaft bindet, die wir andernorts gut gebrauchen könnten. Die frei werdenden Ressourcen könnten auch in Aufklärung und Therapien gesteckt werden.

Grüne Drogenpolitik beruht auf drei Säulen: Prävention, Regulierung und Schadensminderung. Wie Sie dem Bundeswahlprogramm https://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/BUENDNIS_90_DIE_GRUENEN_Bundestagswahlprogramm_2017_barrierefrei.pdf

von Bündnis 90/Die Grünen entnehmen können, setzen wir auf eine glaubwürdige Prävention, Kinder und Jugendliche wollen wir mit unserer Politik wirksam vor Drogen schützen und die gesundheitlichen Risiken verringern, die mit einem übermäßigen bzw. gesundheitlich riskanten Drogenkonsum verbunden sind. Für mich die besten Argumente für eine Legalisierung: 1. Würde Cannabis bei uns wie in Holland in Geschäften frei verkauft werden, greift der Jugendschutz. Sprich, wer verantwortungslos Drogen wie Alkohol, Tabak und dann eben auch Cannabis an Kinder oder Jugendliche verkauft, muss bestraft werden. 2. Die Mengen könnten ebenso vom Staat kontrolliert werden wie die Qualität – das ist das Aus für den Schwarzmarkt und das Aus für hochgezüchtetes Marihuana und gesundheitsgefährdende Streckmittel.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Köhler