Sehr geehrter Herr Böckmann,

vielen Dank für Ihre Mail vom 25. August 2021 zum Thema Tempolimit auf Autobahnen und die Mühe, die Sie sich damit gemacht haben, mir zu schreiben.

Das Thema beschäftigt uns schon einige Jahre. Ganz am Anfang war auch ich wie viele skeptisch, ob ein Tempolimit der richtige Weg sein kann. Nach heutigem Stand haben etwa 70% aller Bundesautobahnen keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Im Jahr 2019 sind auf deutschen Autobahnen fast 360 Personen bei Unfällen ums Leben gekommen und gab es gut 19.000 Unfälle, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. Auch wenn eine ganz genaue Prognose nicht möglich ist, gibt es deutliche Hinweise darauf, dass ein Tempolimit die Verkehrssicherheit erhöhen und die Unfallzahlen reduzieren könnte. Fakt ist, dass 46% aller schweren Unfälle auf unseren Autobahnen sogenannte Geschwindigkeitsunfälle sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl der schweren Unfälle durch ein Tempolimit reduziert werden könnte, ist hoch.

Auch im Hinblick auf das so wichtige Thema Klimaschutz wäre eine flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn ein Gewinn. Das Einsparpotential von CO2-Emissionen wäre in diesem Fall enorm, da der Kraftstoffverbrauch exponentiell mit der Geschwindigkeit zusammenhängt. Ein Beispiel: Ein Pkw verbraucht bei 160km/h bis zu 35% mehr Kraftstoff als bei 130km/h. Das Einsparpotential könnte hier bei mehreren Millionen Tonnen CO2 liegen – und das mit einer vergleichbar einfachen und dazu noch kostenlosen Maßnahme.

Mich persönlich befremdet es übrigens, wenn bei einem solchen Thema plötzlich von „Freiheit“ gesprochen wird. Ich finde: Niemand muss die Freiheit haben, so schnell zu fahren wie er möchte, wenn er damit unserem Klima schadet und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Kurzum: Ich bin für ein Tempolimit!

Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre Frage. Bei zukünftigen Fragen oder Anregungen stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.